Die beiden Außenminister Clinton und Lawrow sollen ein Nachfolgeabkommen für den START-Vertrag aushandeln.
In Washington treffen einander am Donnerstag US-Außenminister Hillary Clinton und ihr russischer Amtskollege Sergej Lawrow zwecks Abrüstungsgesprächen. Sie wollen sich auf ein Nachfolgeabkommen für den START-Vertrag einigen. Der Kontrakt zur Reduzierung strategischer Offensivwaffen läuft mit Ende des Jahres aus.
Obama und Medwedew einig
Die Präsidenten Barack Obama und Dmitri
Medwedew hatten sich im April in London auf Gespräche zur Verringerung der
Offensivwaffen geeinigt. Beide wollen im Juli auch bei Obamas Besuch in
Russland über Abrüstungsfragen verhandeln. Moskau ist nach russischen
Militärangaben zu einer Reduzierung unter das Niveau von 1.700 bis 2.200
Sprengköpfen bei einem entsprechenden Entgegenkommen Washingtons bereit.
Keine Raketen und Kampfbomber
Der Kremlchef fordert vor allem
einen Abbau der Trägersysteme wie Raketen und schwere Kampfbomber. Er ist
gegen eine Militarisierung des Weltraums. Außerdem will er nicht, dass die
abgebauten Atomsprengköpfe durch konventionelle Waffen ersetzt oder für eine
mögliche Reaktivierung gelagert werden.
Moskau und Washington hatten 1991 den START-I-Vertrag geschlossen, der eine Reduzierung auf 6.000 Sprengköpfe und 1.600 strategische Trägersysteme vorsieht. Russland hatte nach den USA im Jahr 2000 auch den START-II-Vertrag ratifiziert, der allerdings im Streit um die US-Raketenabwehrpläne 2002 durch das SORT-Abkommen (Strategic Offensive Reductions Treaty) ersetzt wurde. Nach diesem bis 2012 gültigen SORT-Vertrag ist eine Begrenzung auf 1.700 bis 2.200 Sprengköpfe vorgesehen. |