In einer Stockholmer Leihbücherei ist ein USB-Speicherstift gefunden worden, der Geheimakten der schwedischen Streitkräfte enthält.
Darunter befanden sich Dokumente über die NATO-Friedenstruppen in Afghanistan und ein Geheimdienstbericht einer amerikanischen Sicherheitsfirma, die das Attentat auf den Außenminister von Sri Lanka und die versuchte Ermordung des libanesischen Verteidigungsministers analysiert.
Ermittlungen aufgenommen
Die schwedischen Streitkräfte nahmen
unverzüglich Ermittlungen auf, die den Vorfall beleuchten sollen, und
führten Krisengespräche mit der NATO. "Diese Sorglosigkeit nehmen wir sehr
ernst, denn es geht dabei hauptsächlich um die Sicherheit unserer Soldaten",
sagte der Militärsprecher Oberst Bengt Sandström von Schwedens militärischer
Aufklärungs- und Sicherheitseinheit zu dem Vorfall am Freitag gegenüber der
schwedischen Zeitung "Aftonbladet". Sandström fügte hinzu, eine solche
Fahrlässigkeit könne die Glaubwürdigkeit Schwedens bei anderen Ländern
untergraben. Sie sei auch juristisch so schwerwiegend, dass sie mit bis zu
sechs Jahren Gefängnis bestraft werden könne.
Zeitung alarmiert Streitkräfte
Der Memorystick war in einem
öffentlichen Computer gesteckt und von dem Finder an "Aftonbladet" übergeben
worden. Die Zeitung alarmierte daraufhin die Streitkräfte. Diese sowie auch
der schwedische Geheimdienst sind nun dabei zu beurteilen, welche Folgen und
Risiken der Vorfall nach sich ziehen könnte. Laut schwedischen
Medienberichten wird Oberst Sandström demnächst mit Armeevertretern der in
den Geheimakten erwähnten Ländern zu Beratungen zusammenkommen. Um welche
Länder es sich dabei handelt, wurde nicht bekanntgegeben.