Der Stabsoffizier der Reserve Ivan Frederick verbüßte nur die Hälfte seiner Haftstrafe. Laut Verteidiger war er nur der Sündenbock für Rumsfeld.
Der ranghöchste US-Armeeangehörige, der wegen Misshandlungen irakischer Häftlinge in dem berüchtigten Gefängnis Abu Ghraib verurteilt worden war, ist wieder auf freiem Fuß. Er wurde am Montag auf Bewährung aus einem Militärgefängnis im US-Staat Kansas entlassen, wie sein Anwalt mitteilte. Der Stabsunteroffizier der Reserve Ivan Frederick war zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt worden und hatte bei seiner Freilassung weniger als die Hälfte davon verbüßt.
Schuld von Ex-Verteidigungsminister Rumsfeld abwälzen?
Frederick
war unter anderem schuldig befunden worden, Elektrokabel an den Händen eines
Häftlings angebracht und ihm mit der Hinrichtung gedroht zu haben.
Fredericks Verteidiger Gary Myers erklärte, die Verfolgung seines Mandanten
sei nur der offenkundige Versuch gewesen, die Schuld für die Vorfälle in dem
Gefängnis vom früheren US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und anderen
ranghohen Verantwortlichen abzuwälzen.
Elf Soldaten verurteilt
Insgesamt wurden elf Soldaten wegen der
Vorfälle in Abu Ghraib verurteilt. Der einzige Offizier, der wegen des
Folterskandals vor ein Militärgericht gestellt worden war, kam mit einer
Rüge davon. Die 2004 bekanntgewordenen Fotos von Erniedrigungen und
Demütigungen der irakischen Gefangenen hatten weltweit Empörung
hervorgerufen. Auf den Bildern ist unter anderen die Soldatin Lynndie
England zu sehen, wie sie lächelnd auf die Genitalien eines Häftlings zeigt
und einen Gefangenen an einer Hundeleine führt.