Muscheln waren ihre Nahrung - und Warane attackierten sie: Zwei Tage waren 5 Taucher bei Bali vermisst - jetzt konnten sie gerettet werden.
Fünf europäische Taucher sind in der Nähe der indonesischen Urlaubsinsel Bali nach zwei Tagen erschöpft, aber wohlbehalten auf einer mit Riesenechsen bevölkerten Mini-Insel von Wildhütern gefunden worden. Der 31-jährige Franzose Laurent Pinel sagte nach seiner Rückkehr auf die Insel Flores am Samstag, die drei Frauen und zwei Männer aus Großbritannien, Schweden und Frankreich hätten sich auf der Insel Rinca von an Land gespülten Muscheln ernährt.
Waran-Angriffe abgewehrt
Auch hätten sie sich gegen
Komodo-Warane wehren müssen. "Am Strand kam uns ein Komodo-Waran sehr nah",
sagte er. Sie hätten mit Steinen auf das Tier geworfen, um es zu vertreiben.
Die Echsenart der Warane, die bis zu drei Meter lang werden können und sich
von Aas ernähren, lebt ausschließlich auf den Komodo-Inseln oder in Zoos.
Warane können leicht einen Menschen töten.
Nachdem die Taucher nach einem Tauchgang wegen einer unvermuteten starken Strömung plötzlich nicht mehr ihr Boot erreichen konnten, wären sie neun Stunden auf der See getrieben, berichtete Pinel. Demnach versuchten sie mehrere Stunden lang, gegen die Strömung anzuschwimmen, um Land zu erreichen. Um Energie zu sparen, hätten sie schließlich alle ihre Taucherwesten aneinander befestigt und sich im Wasser treiben lassen, sagte der Franzose. Am späten Abend erblickten die verzweifeln Taucher schließlich die Insel Rinca und schafften es mit letzter Kraft, doch noch an Land zu kommen. "Wenn wir weiter getrieben wären, wären wir auf dem offenen Ozean gelandet", sagte Pinel.
36 Stunden ohne Wasser
Aufseher des National-Parks fanden laut
Pinel am Samstagmorgen die erschöpfte Gruppe, die es ohne Wasser ausgehalten
musste, nach 36 Stunden. Allen Geretteten gehe es den Umständen entsprechend
gut. Der Komodo-Nationalpark ist ein beliebtes Ziel für Taucher. Die vielen
kleinen Inseln von Nusa Tenggara sind bekannt für spektakuläre Korallenriffe
und Fische - aber auch für starke Strömungen.
Der Ehemann einer der zwischenzeitlich vermissten Britinnen, Ernest Lewandowski, hatte zuvor berichtet, seine Frau und er seien am Donnerstag in zwei verschiedenen Tauchergruppen unterwegs gewesen. Er habe das Verschwinden der anderen Gruppe erst bemerkt, als er mit seinen Tauchern nach einer Stunde unter Wasser wieder auftauchte. Lewandowski und seine Frau Kathleen Mitchinson betreiben auf der nahegelegenen Insel Flores eine Tauchstation.
"Ich bin mit einem Schnellboot alle Gewässer und Strände in der Umgebung abgefahren", berichtete Lewandowski. Freitag früh habe es dann eine groß angelegte Suchaktion gegeben. Es habe Schwierigkeiten gegeben, Flugzeuge in die Luft zu bekommen, weil es keinen Treibstoff gab. Schließlich hätten sie es geschafft, ein kommerzielles Flugzeug zu chartern, das eine Stunde über den Inseln kreisen sollte - doch da war die Tauchergruppe bereits gefunden worden.