Hintergrund

"Water Boarding": Umstrittene US-Verhörmethode

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US-Vizepräsident Dick Cheney ist wegen eines Interviews zu umstrittenen Verhör-Methoden in die Kritik geraten. Besonders umstritten sind seine Aussagen zum so genannten Water Boarding, einer inzwischen in den USA offiziell verbotenen Methode.

Dabei wird der Gefangene auf einem Brett festgebunden. Über das Gesicht wird eine Plastikfolie gelegt und der Gefangene dann kopfüber mit Wasser übergossen. Dadurch entsteht unwillkürlich die Angst zu ertrinken, was angeblich zu einer schnellen Bereitschaft führt, ein Geständnis abzulegen.

14 Sekunden
CIA-Mitarbeiter, die sich dieser Angsttechnik selbst unterzogen, sollen dies im Durchschnitt 14 Sekunden ausgehalten haben, während der als Chefplaner der 9/11-Anschläge geltende Khalid Sheik Mohammed alle Rekorde gebrochen und erst nach über zwei Minuten seine Bereitschaft signalisiert habe, reden zu wollen, schreibt der Internetdienst Telepolis unter Berufung auf ABC News.

Angeblich seien nur wenige CIA-Mitarbeiter in diese Techniken eingewiesen worden. Einige hätten sich auch geweigert. Zudem habe man festgestellt, dass die vermeintlichen Geständnisse meist keine wirklichen Erkenntnisse vermittelten. Die derart unter Druck gesetzten Gefangenen hätten das gesagt, was ihre Vernehmer und Quäler gerne hörten.

So wurde bereits im November 2001 in Afghanistan Ibn al-Shaykh al-Libi, der Ausbildungslager für Al-Kaida (al-Qaida) betrieben haben soll, gefangen und hat dann alles Mögliche, aber nicht Wahrheitsgemäßes "gestanden", um weiterem "water boarding" zu entgehen.

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