Der 2007 zurückgetretene SPD-Chef Münteferig ist laut Medienberichten als Nachfolger des amtierenden Kurt Beck im Gespräch.
Bei den deutschen Sozialdemokraten gibt es einem Zeitungsbericht zufolge Überlegungen, den ehemaligen Parteichef und Vizekanzler Franz Müntefering als SPD-Vorsitzenden zumindest übergangsweise zu reaktivieren. Das berichtet die "Bild"-Zeitung (Samstag-Ausgabe) unter Berufung auf ein Telefonat, das führende SPD-Politiker am Freitag mit Müntefering geführt haben sollen. Der 2007 aus privaten Gründen zurückgetretene Arbeitsminister habe dabei eine Rückkehr ins Amt nicht kategorisch ausgeschlossen, falls SPD-Chef Kurt Beck als Vorsitzender zurücktrete.
Der Sprecher des in der SPD einflussreichen Seeheimer Kreises, Johannes Kahrs, versicherte Beck unterdessen seine Solidarität. "Beck hat einen Fehler gemacht - aber Fehler machen wir alle. Ich habe Beck gewählt, und ich werde es wieder tun. Ich stehe hinter ihm", sagte Kahrs der "Bild"-Zeitung.
Die hessische SPD-Chefin Andrea Ypsilanti hatte am Freitag erklärt, sie werde nicht als Ministerpräsidentin kandidieren, da der Widerstand einer eigenen Abgeordneten ihre knappe Mehrheit gefährde. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Frank-Walter Steinmeier forderte eine Überprüfung der von Ypsilanti und Beck eingeleiteten Öffnung der SPD für die Linkspartei. Der SPD-Chef will nach zweiwöchiger Krankheit kommende Woche die politische Bühne wieder betreten.