Irak

Zahlreiche Kinder bei Anschlag getötet

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Ein Attentäter hat sich neben einer Schule in die Luft gesprent.

Beim zweiten großen Anschlag binnen drei Tagen sind im Irak am Dienstag bis zu 34 Menschen getötet worden. Der Selbstmord-Attentäter zündete seinen Sprengstoff während eines Rundgangs von Stammesführern, anderen Würdenträgern und Sicherheitsleuten auf einem belebten Markt im 25 Kilometer westlich von Bagdad gelegenen Ort Abu Ghraib. Bei der Tat wurden 52 Menschen verletzt.

Tote Schulkinder
Unter den Toten sind mehrere Schulkinder und Sicherheitsbeamte. Auch zwei seiner Journalisten hätten den Anschlag nicht überlebt, meldete der private Fernsehsender al-Baghdadiya. Ein Journalist des Senders al-Irakiya wurde verletzt.

Abu Ghraib ist wegen des berüchtigten Gefängnisses weltweit bekannt geworden, das 2006 nach dem Skandal um Misshandlungen irakischer Häftlinge durch US-Soldaten geschlossen werden musste. Bis heute sind in der Region Anhänger des Terrornetzwerks Al Kaida besonders aktiv - ungeachtet der starken Präsenz der irakischen Armee und der sie unterstützenden, sogenannten Sahwa-Milizen.

Zweites blutiges Attentat
Das Attentat war in diesem Monat bereits das zweite im Irak mit besonders vielen Opfern. Erst am Sonntag waren bei einem Anschlag in Bagdad 28 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Polizisten und Rekruten. Am Dienstag gab es weitere Anschläge: Bei einer Bombenexplosion westlich von Kirkuk im Norden des Irak wurde ein irakischer Polizist getötet. In der christlichen Ortschaft Hamdaniya in der Nähe von Mossul starben bei einem Autobombenanschlag zwei Menschen, sechs weitere wurden verletzt.

Zwar ist die Zahl von Gewalttaten im Irak in der jüngeren Vergangenheit auf das niedrigste Niveau seit dem US-Einmarsch vor sechs Jahren gesunken, dennoch kommt es immer wieder zu Bombenanschlägen, vor allem im nordirakischen Mossul. Die USA planen derzeit einen Truppenabzug aus dem Irak, in den sie 2003 einmarschiert waren. Bis Ende 2011 sollen alle US-Soldaten das Land verlassen haben. Zurzeit befinden sich noch rund 135.000 US-Soldaten im Irak.

Sechs Jahre nach ihrer Beteiligung an der US-Invasion des Landes zieht Großbritannien unterdessen ab Ende März seine verbliebenen 4000 Soldaten ab. Der Abzug der in Basra im Süden des Landes stationierten Kampftruppen soll nach Angaben der Streitkräfte bis Ende Juli abgeschlossen werden. Ein kleineres Kontingent zur Ausbildung der Polizei soll jedoch im Irak bleiben.

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