Jugendlicher getötet

Westjordanland: 17-jähriger Palästinenser erschossen

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Zusammenstöße zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern im Westjordanland.

Bei jüngsten Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern im Westjordanland ist ein palästinensischer Jugendlicher getötet worden. Der 17-Jährige sei im Spital Schussverletzungen erlegen, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am Samstag, einen Tag nach den Ereignissen, mit. 320 Palästinenser wurden laut dem Roten Halbmond verletzt, darunter 21 durch scharfe Munition, 68 durch Gummigeschoße, zahlreiche weitere durch Tränengas. Hunderte Palästinenser hatten sich am Freitagnachmittag in der Ortschaft Beita versammelt, um gegen den nahegelegenen Außenposten Eviatar zu demonstrieren, den israelische Siedler Anfang Mai errichtet hatten. Nach Angaben der Armee warfen die Demonstranten Steine auf die Sicherheitskräfte, zwei Soldaten seien leicht verletzt worden.

Zusammenstöße und Demonstrationen

Die Siedlung war unter Missachtung internationalen Rechts und israelischer Bestimmungen errichtet worden. Nach wochenlangen Spannungen hatten die Siedler den Außenposten nach einer Absprache mit Ministerpräsident Naftali Bennett Anfang Juli verlassen. Seither werden die errichteten Gebäude von der Armee bewacht. Das israelische Verteidigungsministerium prüft derzeit den Besitzanspruch für das Gebiet. Sollte es zugunsten der Siedler entscheiden, könnten diese sich dort dauerhaft niederlassen. Der Bürgermeister von Beita hat bereits erklärt, es werde so lange "Zusammenstöße und Demonstrationen" geben, wie die Israelis "auf unserem Land bleiben".

Völkerrechtlich gelten alle israelischen Siedlungen im besetzten Westjordanland mit ihren rund 475.000 Bewohnern als illegal. Die Palästinenser, die das umstrittene Land um den Außenposten Eviatar für sich beanspruchen, fordern eine permanente Räumung der Siedlung.

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