Ein Feuerwehrauto für Kinder hat eine heftige Debatte ausgelöst.
Seit rund 60 Jahren dreht ein kleines Feuerwehrauto auf einem Kinderkarussell auf einem Weihnachtsmarkt in Norddeutschland gemächlich seine Runden. Jetzt schaute sich ein Lokalpolitiker das Nummernschild des Wagens genauer an und war schockiert: er entdeckte einen Hitler-Code auf dem Wagen, berichtet die Welt.
Karussellbetreiber Hans-Heinrich Dieckmann ist Darsteller aus Leidenschaft. In der vierten Generation betreibt er das Karussell auf dem Weihnachtsmarkt in Hamburg-Eimsbüttel. Bisher völlig unbescholten, doch jetzt steht er im Verdacht, bewusst oder unbewusst Nazi-Propaganda zu betreiben. Denn sein Feuerwehrauto hat die Nummerntafel "HH-88" und das steht nach Ansicht einiger Lokalpolitiker nicht für Hansestadt Hamburg, sondern für Heil Hitler und das gleich doppelt. Denn auch die 88 soll für den achten Buchstaben im Alphabet stehen.
Doppelt verdächtig ist das für Politiker Peter Gutzeit, weil in Handorf, dem Heimatort der Dieckmans Manfred Börm lebt. Der ist Mitglied des Bundesvorstands der rechtsextremen NPD und hat eine einschlägige Vergangenheit. Zudem erreichte die NPD bei der letzten Gemeinderatswahl in dem Ort über fünf Prozent. Deswegen steht jetzt auch Dieckmann unter Nazi-Verdacht. Der will davon aber nichts wissen und distanziert sich entschieden.
Er nahm auch die verdächtigen Nummerntafeln sofort ab. Das reicht Gutzeit aber noch nicht, der verlangt, dass dem Schausteller auch noch die Konzession entzogen wird.
Unglaublich: #Nazi Codes im Kinderkarussell auf Weihnachtsmarkt des Fanny-Mendelsohn-Platzes in #Eimsbüttel Betreiber aus Ort mit NPD-Bezug pic.twitter.com/r2O2NYMdBe
— Peter Gutzeit (@gutzeit_eims) 6. Dezember 2016