Drastischer Anstieg

Zahl der Migranten aus der Türkei in die EU explodiert

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Griechenland erwartet bis Jahresende weitere 25.000 Flüchtlinge.

Die Zahl der Migranten, die aus der Türkei in die EU gekommen sind, ist einem Medienbericht zufolge in diesem Jahr stark gestiegen. Zwischen Jänner und September habe es einen Anstieg um 23 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum gegeben, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf einen "Situationsbericht" der Europäischen Kommission.
 
Demnach trafen in dem Zeitraum insgesamt 46.546 Migranten aus der Türkei in der EU ein. Zwischen Jänner und September 2018 waren es hingegen 37.837. Der Großteil, rund 45.000 Menschen, sei nach Griechenland geflohen, rund 1300 nach Italien und knapp 200 nach Bulgarien. Die Mehrzahl der Migranten seien Afghanen, gefolgt von Syrern und Irakern, berichtete die Zeitung.
 

Erinnerungen an 2015

Allein in der Woche zwischen dem 23. und 29. September trafen demnach 3710 Menschen in Griechenland ein, dies sei ein Rekord seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Abkommens im Frühjahr 2016. Dem Kommissions-Bericht zufolge rechnet das griechische Migrationsministerium zudem bis zum Jahresende mit "ungefähr 25.000 weiteren Migranten in Griechenland", wie "Welt am Sonntag" berichtete.
 
Die EU-Kommission kritisiere deutlich, dass trotz der Rekord-Ankünfte in Griechenland aus der Türkei lediglich 102 Menschen nach den Regeln des EU-Türkei-Abkommens in den ersten neun Monaten in die Türkei zurückgeführt wurden, berichtete die "Welt am Sonntag" weiter. Dies sei der niedrigste Wert seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Abkommens. "Das Tempo der Rückführungs-Operationen von Griechenland in die Türkei bleibt in kritischer Weise langsam", schreibt die EU-Kommission demnach. Effektive Rückführungen erforderten koordinierte Maßnahmen der griechischen Behörden.
 

Abkommen mit der Türkei

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte zuvor berichtet, allein im September hätten mehr als 10.000 Flüchtlinge die griechischen Inseln aus der Türkei erreicht. Dies seien mehr als in jedem anderen Monat seit Abschluss des Flüchtlingsdeals gewesen. Mit Abstand die größte Flüchtlingsgruppe waren demnach Afghanen.
 
Ankara und Brüssel hatten sich im März 2016 auf ein Abkommen geeinigt, das die illegale Einwanderung von zumeist syrischen Flüchtlingen über die Türkei nach Europa einschränken soll. Demzufolge sollen illegal eingereiste Migranten zurück in die Türkei geschickt werden können. Die EU wollte im Gegenzug syrische Flüchtlinge aus der Türkei aufnehmen. Sie sagte Ankara zudem sechs Milliarden Euro über mehrere Jahre für die Versorgung der Flüchtlinge zu.
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