"Sicherheit an erster Stelle"

Zoo kürzt Rhinos mit Kettensäge die Hörner

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Der tschechische Zoo reagiert damit auf die Tötung eines Nashorns in Paris.

Ein Tierpark in Tschechien hat begonnen, fast allen seinen Nashörnern mit Kettensägen die Hörner zu kürzen. Der Park in Dvur Kralove nordöstlich von Prag reagierte damit auf die Tötung eines Rhinozeros in einem Zoo in Frankreich Anfang März. Damals hatten die unbekannten Täter eines der beiden Hörner des Breitmaulnashorns abgesägt.

   "Die Sicherheit der Tiere steht für uns an erster Stelle", sagte Zoodirektor Premysl Rabas. Für die Nashörner sei der Eingriff schmerzfrei, vergleichbar mit dem Schneiden von Nägeln. Zudem wüchsen die Hörner wieder nach. Als Erstes kam am Dienstag Breitmaulnashorn Pamir narkotisiert unter die Kettensäge. "Der Eingriff dauerte weniger als eine Stunde und verlief ohne Komplikationen", sagte Nashornkurator Jiri Hruby der Agentur CTK.

   Der Zoo, in dem 21 Rhinos leben, will kein Risiko eingehen, nachdem vor kurzem ein Nashorn in Thoiry bei Paris von Wilderern getötet worden war. Auf dem asiatischen Schwarzmarkt werden hohe Preise für das Horn erzielt, das dort als Heilmittel gilt. 2014 hatte der Zoo öffentlichkeitswirksam 50 Kilo Rhinozeros-Hörner verbrannt, um auf die Bedrohung der Art durch Wilderer aufmerksam zu machen. Praktisch ausgestorben ist das Nördliche Breitmaulnashorn, es gibt weltweit nur noch drei Tiere. Andere Unterarten wie das Südliche Breitmaulnashorn gelten laut der Weltnaturschutzunion als gering gefährdet.

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