Coronavirus:

Zustand von Infiziertem in Nordrhein-Westfalen kritisch

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Zwei neue Fälle in Deutschland am Abend publik geworden.

Düsseldorf/Stuttgart. In Deutschland sind am Abend zwei neue Coronavirus-Erkrankungen publik geworden. Erstmals sind auch Patienten in den Bundesländern Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen nachweislich daran erkrankt. Der Betroffene in Nordrhein-Westfalen befindet sich in einem kritischen Zustand, wie das NRW-Gesundheitsministerium am späten Dienstagabend mitteilte.

Die Infektion wurde bei einem Mann aus dem Kreis Heinsberg diagnostiziert, Der Betroffene war am Montagmittag mit Symptomen einer schweren Lungenentzündung in einem Erkelenzer Krankenhaus aufgenommen worden. "Der Patient befindet sich in einem kritischen Zustand und wird zurzeit auf der Intensivstation isoliert." Nach dpa-Informationen ist er Mitte 40 und leidet an einer Vorerkrankung.

Symptome einer Viruserkrankung

Die Ehefrau des Patienten werde mit Symptomen einer Viruserkrankung ebenfalls stationär behandelt. Ihr Zustand sei aktuell stabil. Die Diagnose, ob sie sich ebenfalls mit dem Virus infiziert habe, stehe noch aus. Der erkrankte Mann hatte nach Angaben des dortigen Landrats Stephan Pusch Kontakt mit einem Bekannten gehabt, der sich geschäftlich in letzter Zeit in China aufgehalten habe. Das meldete die "Aachener Zeitung". Ob sich dieser Mann auch in Behandlung begeben habe, konnte Pusch zunächst nicht sagen. Zuerst hatte die "Rheinische Post" über den ersten Fall in NRW berichtet.

Nur kurz zuvor war in Baden-Württemberg ein erster Coronavirus-Patient bestätigt worden. Es handle sich um einen 25-jährigen Mann aus dem Landkreis Göppingen, teilte das Gesundheitsministerium in Stuttgart am Dienstagabend mit. Er habe sich vermutlich während einer Italienreise in Mailand angesteckt. Der Patient sei nach seiner Rückkehr mit grippeähnlichen Symptomen erkrankt und habe Kontakt mit dem örtlichen Gesundheitsamt aufgenommen. Er solle noch am Dienstagabend in eine Klinik gebracht und dort isoliert untergebracht und behandelt werden.

Heinsberg berief einen Krisenstab ein

Der Kreis Heinsberg berief einen Krisenstab ein. Das Gesundheitsamt ermittele derzeit intensiv alle möglichen Kontaktpersonen. Der Krisenstab habe bereits erste Maßnahmen ergriffen - Schulen und Kindergärten im Kreisgebiet sollten am Mittwoch vorsorglich geschlossen bleiben. Auch die Kreisverwaltung Heinsberg werde nicht für den Publikumsverkehr öffnen.
 
"Wir mussten spätestens seit den ersten Fällen in Bayern davon ausgehen, dass auch in Nordrhein-Westfalen mit einem Import von Infektionsfällen sowie weiteren Übertragungen und Infektionsketten zu rechnen ist", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Die Behörden gingen den Fällen mit Hochdruck nach, um eine weitere Verbreitung des Coronavirus möglichst zu verhindern. Das Gesundheitswesen sei "für solche Erkrankungen gut vorbereitet und aufgestellt".
 
Das Uniklinikum Düsseldorf teilte mit, man erwarte die beiden Patienten aus Erkelenz im Laufe der Nacht mit einem Transport der Düsseldorfer Feuerwehr. Sie würden nach der Vorgaben des Robert-Koch-Institutes isoliert und behandelt.
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