Quelle-Aus: DHL schließt Standorte

Teilen

Aus für die zuständigen Logistik-Standorte in Bochum, Lehrte und Nürnberg mit 400 Mitarbeitern.

Bereits im Zuge der Insolvenz von Arcandor hatte die Post erklärt, dass rund 560 Stellen wegfallen würden. Davon waren 240 DHL-Stellen bei der Karstadt-Logistik und 320 bei der Quelle-Logistik (an mehreren Standorten) betroffen.

Insgesamt addiert sich die Zahl der von der Arcandor-Insolvenz und dem Quelle-Aus bisher direkt betroffenen DHL-Beschäftigten damit auf 960, davon 720 Arbeitsplätze für Quelle. Rund 3.000 DHL-Beschäftigte arbeiteten bisher in der Logistik direkt für Arcandor und Quelle.

Inwieweit auch noch rund 1.000 Post-Mitarbeiter aus dem Brief- und Paketbereich betroffen sein werden, die auch Aufträge für Arcandor und Quelle erledigen, sei derzeit noch nicht absehbar, sagte Korfmacher. DHL ist größter Logistikpartner von Arcandor und wickelte einen Großteil der Lagerhaltung und des Warentransports für Karstadt und Quelle ab.

Branchenkenner erwartet Filetierung der Gruppe

Sollte Quelle Österreich zusperren müssen, sind auch Jobs bei der Post gefährdet. Quelle und die Spezialversender tragen laut dem Branchenkenner an die 30 Mio. Euro zum Postumsatz in Form von Paketen und Briefen bei. Quelle alleine würde 20 Mio. Euro bringen. Fallen diese Summen weg, sieht der Insider bis zu 500 Post-Arbeitsplätze gefährdet. Bei der Post hieß es dazu, dass die finanziellen und personellen Folgen eines Aus für Quelle hierzulande noch nicht abschätzbar seien.

Eine Ende für Quelle Österreich wäre nach Ansicht des Branchenkenners auch nicht ohne Folgen für die ÖBB, da sie ein Lager für den Versandhändler betreiben. Darüber hinaus wickeln die ÖBB auch die gesamte Distribution von "Weißware", also Kühlschränke, Waschmaschinen & Co in Österreich und Südtirol ab.

Was die gesamte Quelle-Gruppe angeht, so rechnet der Experte mit einer Filetierung. Er glaubt, dass die Marke gekauft und in einer anderen Form weiter betrieben wird. Für die Marken "Quelle" und "Privileg" sowie die Adressen werde es ein "hartes Bieterrennen" geben, erwartet der Experte. Weniger interessant sei hingegen die Logistik.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.