Proteste

Zwei Tote bei Unruhen in Bahrain

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Panzer fuhren auf Perlenplatz. Tränengas-Granaten wurden abgefeuert.

Im Golf-Königreich Bahrain sind Sicherheitskräfte am Mittwoch gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Unter Einsatz von Tränengas stürmten Hunderte Polizisten den Perlenplatz in der Hauptstadt Manama. Zwei Polizisten starben bei dem Einsatz nach Angaben des Gesundheitsministeriums. Die beiden Polizisten seien bei Autounfällen umgekommen. Demonstranten hätten sie mit hoher Geschwindigkeit angefahren. Es war nicht klar, wie viele Demonstranten verletzt wurden.

Panzer vorgerückt
Zuvor seien laut dem Nachrichtensender Al Jazeera Soldaten mit Panzern zu dem Platz vorgerückt. Helikopter kreisten über dem Platz, wie Augenzeugen berichteten. Die Protestierenden warfen Benzinbomben auf die Polizisten. Augenzeugen berichteten von Explosionen, die zu hören waren. Viele Demonstranten, die seit Wochen auf dem Platz ausharren, flohen in die Vororte von Manama.

Bereits am Dienstag war es in Bahrain zu schweren Zusammenstößen gekommen, bei denen mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen sein sollen. König Hamad bin Issa al-Khalifa verhängte den Ausnahmezustand über das Land. Der Perlenplatz, auf dem seit Wochen Regierungskritiker campierten, war zum Symbol der Oppositionsbewegung geworden.

1.000 Soldaten aus Saudi-Arabien

Am Montag hatte Saudi-Arabien 1.000 Soldaten nach Bahrain geschickt, um der bedrängten Herrscherfamilie beizustehen. Die Vereinigten Arabischen Emirate schickten 500 Polizisten. Ein kleineres Kontingent kam aus Katar.

Die Sicherheitskräfte von Bahrain werden von Sunniten kontrolliert, nach den Schiiten die zweite große Glaubensrichtung des Islam. Auch das Königshaus ist sunnitisch. Die Demonstranten sind überwiegend Schiiten, die 60 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Sie werfen den sunnitischen Machthabern Diskriminierung vor. Damit unterschieden sich die Proteste in Bahrain von den Volksaufständen in anderen arabischen Staaten.

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