Was ist DAS?

Riesiges Objekt rast auf unsere Sonne zu

Ein Besucher aus den Tiefen der Milchstraße nähert sich der Erde – zumindest aus astronomischer Sicht. Wie die europäische Weltraumagentur ESA mitteilt, haben Forscher möglicherweise ein drittes interstellares Objekt entdeckt, das sich auf einer Flugbahn durch unser Sonnensystem befindet. 

Die vorläufige Bezeichnung des Himmelskörpers: A11pl3Z.

Entdeckt wurde der potenzielle Sternenreisende zuerst von einem Astrophysik-Studenten in Kalifornien. Unter dem Pseudonym „Astrafoxen“ veröffentlichte er auf der Plattform Bluesky ein Bild aus Teleskopdaten aus Chile. Kurz darauf konnte der Amateurastronom Sam Deen das Objekt auf älteren Aufnahmen des ATLAS-Teleskops aus dem Juni zurückverfolgen. Mittlerweile gibt es Sichtungen bis zum 14. Juni – genug, um erste Flugbahn-Berechnungen anzustellen.

Die bisherigen Daten deuten darauf hin: A11pl3Z stammt nicht aus unserem Sonnensystem. Sollte sich das bestätigen, wäre es nach 1I/ʻOumuamua und 2I/Borisov das dritte bekannte interstellare Objekt, das unseren kosmischen Hinterhof besucht.

Annäherung an Erde

Eine Bedrohung für die Erde geht von dem rund 20 Kilometer großen Objekt laut ESA nicht aus. Seine größte Annäherung an die Sonne wird es im Oktober 2025 erreichen – dabei bleibt es knapp außerhalb der Marsbahn. Der Erkundungssatellit MRO könnte es zu diesem Zeitpunkt beobachten. Im März 2026 kreuzt A11pl3Z dann noch die Umlaufbahn des Jupiter, bevor es wieder in die dunklen Tiefen des Alls entschwindet.

Der Himmelskörper bewegt sich mit einer enormen Geschwindigkeit von etwa 66 Kilometern pro Sekunde. Noch ist er kaum sichtbar – zu lichtschwach und weit entfernt. Doch das dürfte sich ändern: A11pl3Z hat erst kürzlich die Jupiterbahn passiert und ist aktuell noch rund 735 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Die internationale Astronomengemeinschaft hat bereits ihre Teleskope auf das Objekt gerichtet, auch die NASA führt es inzwischen in ihrer Datenbank für erdnahe Objekte.

Die genaue Herkunft und Zusammensetzung des kosmischen Besuchers bleibt vorerst ein Rätsel. Sicher ist nur: Die Jagd auf neue Erkenntnisse hat begonnen – und mit ihr das Staunen über einen seltenen Gast aus den Tiefen der Milchstraße.

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