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2010 wird laut IWF besser als gedacht

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Trotz erster Zeichen für Konjunktur-Besserung rechnet IWF-Vizechef Lipsky mit mehr Arbeitslosen. Wie schnell die Erholung komme, sei unsicher.

Die Signale mehren sich, dass es mit der Konjunktur etwas schneller wieder aufwärtsgehen wird als gefürchtet. Heuer bleibt die Weltwirtschaft zwar tief in der Rezession, aber für 2010 sind Experten inzwischen optimistischer als noch vor wenigen Monaten.

IWF hebt Prognose an
So wird sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Weltwirtschaft im kommenden Jahr stärker erholen als erwartet. Der IWF werde seine Wachstumsprognose im Juli leicht anheben, sagte dessen Vizechef John Lipsky gestern. Bisher hatte der Fonds für 2010 ein Plus von 1,9 % vorausgesagt. Vor zu großem Optimismus warnt Lipsky aber: „Auch wenn die jüngsten Daten auf eine Verlangsamung des weltweiten Abschwungs hinweisen, gibt es große Unsicherheit über Zeitpunkt und Tempo der wirtschaftlichen Erholung.“

Mehr Arbeitslose
In den Industriestaaten sei nur eine schrittweise Belebung zu erwarten. Und die aufstrebenden Schwellenländer könnten nicht an das starke Wachstum früherer Jahre anknüpfen. Deshalb werde die Arbeitslosigkeit weiter steigen, meint Lipsky.

Zumindest bis Mitte 2010 sollten die Industrieländer die Konjunktur mit zusätzlichen Ausgaben stützen, rät Lipsky. Zugleich müssten die Banken von faulen Anlagen befreit werden, damit sie wieder mehr Kredite vergeben.

Für das laufende Jahr rechnet der IWF für die Weltwirtschaft mit einem Minus von 1,3 % (siehe Grafik). In Österreich sieht der IWF 2009 einen Einbruch um 3 %. Laut der letzten Prognose erwartet der Währungsfonds für 2010 ein geringes BIP-Wachstum von 0,2 % in Österreich. Möglich, dass IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn auch das im Juli leicht anhebt.

Bessere Stimmung
Dass die Stimmung sich leicht bessert, zeigt sich auch an einer Umfrage des Linzer market-In­stituts. Während im Oktober 2008 51 Prozent der Befragten einen starken Abwärtstrend der heimischen Wirtschaft für die nächsten Monate erwarteten, sind es derzeit „nur“ mehr 38 Prozent.

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