Die Kunststoffmaschinenfabrik Battenfeld ist gerettet. Das Unternehmen wird an Wittman verkauft. 400 Jobs sind gerettet.
Die in Konkurs befindliche niederösterreichische Kunststoffmaschinenfabrik Battenfeld ist gerettet. Das Unternehmen wird an das Wiener Familienunternehmen Wittman Kunststoffgeräte - vorbehaltlich der gerichtlichen Zustimmung - verkauft, teilte der Masseverwalter Michael Lentsch am Freitag mit. Damit werden 400 der insgesamt 472 Arbeitsplätze in Kottingbrunn gerettet.
Die Battenfeld Kunststoffmaschinen GesmbH hat am 3. Jänner beim Landesgericht Wiener Neustadt Konkursantrag gestellt. Der Verkauf soll bis Ende des Monats abgewickelt werden.
Freude bei Pröll
"Das ist nach dem zurückliegenden Sonntag
(NÖ-Wahl) die nächste große Freude, die mir widerfährt", feute sich
Landeshauptmann Pröll. Er verwies auch darauf, dass politische Mitbewerber
im Wahlkampf den Überbrückungskredit für Battenfeld von 15 Mio. Euro, für
den das Land die Haftung übernommen hatte, als "Lösung nur für den Wahltag"
angesehen hätten. "Mit dem heutigen Tag" zeige sich, dass das "Schall und
Rauch" gewesen sei, betonte der Landeshauptmann. "Uns ist es von der ersten
Minute an darum gegangen, das Unternehmen zu retten." Auch
Zulieferbetriebe von Battenfeld "können aufatmen", so Pröll. Dabei handle es
sich immerhin um 175 Unternehmen mit etwa 3.000 Mitarbeitern.
"Enorme Signalwirkung"
Für LHStv. Ernest Gabmann hat
die Battenfeld-Rettung "enorme Signalwirkung". Es habe sich gezeigt, dass
das Land NÖ auch bei Problemfeldern kühlen Kopf bewahre. Der Landeshauptmann
habe dabei "sehr viel und hohes Risiko getragen". Letztlich sei "alles
optimal gelaufen". Und, so Gabmann weiter: "Wir in Niederösterreich brauchen
keine Sanierungsgesellschaft. Wir haben die Strukturen, Probleme lösen zu
können."
Gute Lösung für alle
"Wittmann passt perfekt zu
Battenfeld", sagte Masseverwalter Michael Lentsch. Gleichzeitig verwies er
darauf, dass es das Unternehmen "ohne die Maßnahmen des Landes" nicht mehr
gäbe. Die Verhandlungen bis zur Übernahme durch Wittmann seien lang und
schwierig gewesen, jedoch stets konstruktiv und fair verlaufen. Letzteres
gelte auch für den Kaufpreis. Die getroffene Lösung sei "für das
Unternehmen, den Standort, die Dienstnehmer und natürlich auch für die
Gläubiger gut".
Fünfjährige Standortgarantie
Werner Wittmann betonte,
er habe sich nach dem Battenfeld-Konkurs "gleich einmal interessiert" und in
der Folge "von Anfang an mitgeboten". Er sehe nun eine "positive
Herausforderung". Mit Spritzgussmaschinen und Peripheriegeräten könnte
künftig ein "komplettes Paket" angeboten werden, was gegenüber Mitbewerbern
einen Vorteil bedeuten werde. Gleichzeitig unterstrich er, beim
Battenfeld-Kauf eine fünfjährige Standortgarantie abgegeben zu haben. Für
ihn stehe jedoch "außer Diskussion, dass wir uns wegbewegen - schon allein
wegen des Mitarbeiter-Know-hows".