Geld

Asfinag verdiente 1,13 Mrd. Euro

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2006 spülte die Pkw-Maut 308 Mio., die Lkw-Maut 825 Mio. Euro in die maroden Kassen der Asfinag. Die Vignetten-Gebühr soll nun jährlich erhöht werden.

Die regulären Einnahmen aus der Pkw-Maut betrugen im Vorjahr 308 Mio. Euro, das sind um vier Millionen mehr als 2005. Durch die Lkw-Maut hat die Asfinag 825 Mio. Euro eingenommen. Macht zusammen 1,13 Mrd. Euro. Die Asfinag, die aus dem Budget ausgegliedert wurde, hat einen Schuldenstand von rund 10 Mrd. Euro. An Strafen kamen 2006 knapp zehn Mio. Euro zusammen, jeder Mautsünder musste mindestens 120 Euro hinblättern.

Die Einnahmen aus der Pkw-Vignette sind 2006 unter den Erwartungen der Asfinag geblieben. "Die Steigerung der Vignettenerträge entspricht - im Gegensatz zu den Mehreinnahmen bei der Maut für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht - nicht den Verkehrssteigerungsraten", so Asfinag-Vorstandsdirektor Christian Trattner. Dabei sei 2006 die Kontrolltätigkeit der Maut-Sheriffs sogar gesteigert worden, hieß es.

77.000 Vignetten-Sünder
Mit 20 Mio. verkauften goldgelben Vignetten stieg der Absatz nur um 0,5 Prozent, während der Verkehr um etwa vier Prozent zulegte. 77.000 Vignetten-Sünder wurden 2006 erwischt, ein Plus von 10 Prozent. Die meisten Aufgriffe konnte die Asfinag in den Bundesländern Tirol und Vorarlberg stellen. Insgesamt wurden hier fast 29.000 Lenker ohne Vignette erwischt. In Kärnten und der Steiermark waren es 11.000, in Salzburg und Oberösterreich 9.400 und in Wien, Niederösterreich und Burgenland wurden 6.900 Lenker ohne Vignette erwischt. 80 Prozent all jener Autolenker, die ohne gültige Vignette angetroffen wurden, kamen aus dem Ausland und hier vor allem aus Deutschland.

Stichtag 1. Februar
Die Vignette 2007, die für die Benützung der Autobahnen und Schnellstraßen spätestens am 1. Februar auf den Fahrzeugen angebracht sein muss, ist mit einem großen schwarzen "X" versehen. So sollen Manipulationen an dem türkisblauen Kleber verhindert werden. Die Asfinag rechnet mit einem Absatz von 21 Millionen "Pickerln" und daraus resultierenden Einnahmen in Höhe von 320 Millionen Euro. Die Jahresvignette kostet 72,60 Euro für Pkw.
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Autofahren wird immer teurer
Die Autokosten sind in Österreich 2006 das vierte Jahr in Folge stärker gestiegen als die Inflationsrate. Die Treibstoffkosten bei Diesel um 6,9 und bei Benzin um 5,9 Prozent zu. Das Reifenservice wurde um 5,9 Prozent, die Arbeit von Kfz-Spengler um 4,8 Prozent und die Mechanikerstunde um 4,2 Prozent teurer.
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Italienische Lkw-Maut-Sünder
Beim Schwerverkehr gingen 54.000 Mautpreller in die Falle, ein Jahr zuvor waren es noch 66.000. 18.000 Strafmauten wurden an österreichische, 16.200 deutsche und 5.100 an italienische Fahrer ausgestellt. Die Einnahmen aus Strafahlungen zur Lkw-Maut betrugen 2006 rund 6.9 Mio. Euro, ein Minus von 8,5 Prozent. Die meisten Maut-Abbuchungen wurden am Knoten Linz-Ansfelden gefolgt von Ansfelden - Traun auf der A 1 West Autobahn gemessen.

Valorisierung der Pkw-Maut
In den vergangenen Jahren blieb der Vignettenpreis trotz Schuldenanstiegs gleich, die neue SPÖ/ÖVP-Regierung plant aber eine Anhebung der Gebühr. Eine kilometerabhängige Pkw-Maut wird hingegen abgelehnt. "Ich bekomme da immer Zurufe, ich könnte da jetzt die Vignette verdoppeln. Daran denke ich nicht", versicherte VerkehrsministerFaymann. Um wie viel die Vignette jährlich tatsächlich teurer werden wird, darauf wollte er noch nicht kommentieren. Nur so viel: Er überlege, "bei der Vignette in Richtung Verbraucherpreisindex zu gehen". Im Koalitionsabkommen haben SPÖ und ÖVP eine Anhebung der Mineralölsteuer um 1 Cent je Liter Benzin und 3 Cent für Diesel vereinbart.

LKW-Maut soll steigen
Bei Lkw und Bussen ist ein Anstieg der Maut von 22 auf 26 Cent je Kilometer geplant. Fraglich ist noch, ob dies EU-konform ist, da auch Österreichs vorherige Regierung die EU-Wegekostenrichtlinie unterzeichnet hatte, die Höchstgrenzen für die Bemautung vorsieht.

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