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AUA-Chef droht mit härteren Konsequenzen

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AUA-Chef Ötsch droht mit härteren Maßnahmen, falls es zu einem Pilotenstreik komme. Sozialpartner stehen für Konflikt-Lösung bereit.

Im Konflikt um Sparmaßnahmen und einen Jobabbau bei der Austrian Airlines (AUA) hat AUA-Chef Alfred Ötsch betont, "dass uns ein Arbeitskampf im Umfeld der Kapitalerhöhung zu härteren Konsequenzen zwingen würde ". Streiks hätten in der Vergangenheit "zweifelhafte Erfolge" gebracht, so Ötsch laut einem Bericht der Infoillustrierten "News" .

Swissair-Vergleich
"Jetzt erbringe ich zum ersten Mal den Vergleich mit der Swissair, die kleine Schweiz und die große Swissair, das kleine Österreich und die dafür sehr große AUA. Wir dürfen uns da nicht spielen", so Ötsch laut Bericht. Mit einem Streik würde eine Spirale nach unten in Gang gesetzt. Dabei könne die AUA jetzt noch ohne Kündigungen auskommen, so Ötsch.

Management will Notwendigkeit der Maßnahmen darlegen
Nachdem der AUA-Bordbetriebsrat Ende letzter Woche im Konflikt mit dem Management um Sparmaßnahmen und Jobabbau einen Einspruch gegen die Wirtschaftsführung nach Arbeitsverfassungsgesetz eingebracht hat, will die AUA-Führung nun die betriebswirtschaftliche Notwendigkeit der Maßnahmen darlegen. Dementsprechend werde man im Sinne des Arbeitsverfassungsgesetzes ein "Beratungsgespräch" innerhalb der gesetzlichen Frist mit dem Bordbetriebsrat führen.

Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen dulde allerdings nach Überzeugung der Konzernführung keinen Aufschub, betonte das AUA-Management.

Finanzvorstand unter Beschuss
Beim diesem "Einspruch gegen die Wirtschaftsführung", mit dem der Bordbetriebsrat der AUA den Jobabbau rückgängig machen will, wird vor allem gegen Finanzvorstand Thomas Kleibl geschossen.

Vorwurf: 500 Millionen Euro verspielt
Die Personalvertreter werfen Kleibl vor, dass er durch Nicht-Absicherung des Treibstoffpreises (Hedging) innerhalb von drei Jahren ein Ergebnispotenzial von 500 Millionen Euro verspielt habe. Im Gegensatz zu den Behauptungen des Vorstandes sei 2003 für Hedging sehr wohl Geld vorhanden gewesen. Das Management hat dem immer deutlich widersprochen. Der Betriebsrat will nun offenbar - wie schon vor ein paar Jahren - eine Schlichtungskommission der Sozialpartner erzwingen.

Sozialpartner-Hilfe
AUA-Chef Alfred Ötsch hat laut Bericht nun bis Samstag Zeit, um auf den Einspruch zu reagieren. Er muss erklären, dass die Rationalisierungen notwendig sind, um die AUA wirtschaftlich zu führen. Insider schließen laut Bericht nicht aus, dass Bord-Betriebsratsobmann Wolfgang Hable nicht von einem Kompromiss ausgeht und wieder auf die Hilfe der Sozialpartner abzielt. Wenn nämlich eine Einigung nicht zustande käme, sehe das Arbeitsverfassungsgesetz die Einrichtung einer mit den Sozialpartnern paritätisch besetzten Schlichtungskommission vor.

ÖGB-Chef Rudolf Hundstorfer könnte sich eine Vermittlung beim sich zuspitzenden Arbeitskonflikt bei der AUA vorstellen, falls erforderlich. " Wenn das als notwendig erachtet wird, wird es geschehen", sagte Hundstorfer am 11. Oktober. Darauf habe er sich mit seinem Sozialpartner-Gegenüber, Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, verständigt.

Angesichts der noch laufenden Urabstimmung unter dem "fliegenden Personal" der AUA sei in dieser Woche mit keinen "Maßnahmen" seitens der Belegtschaft zu rechnen, hieß es am Mittwoch aus Gewerkschaftskreisen.

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