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Auch Lauda hält Platzen des AUA-Deals für möglich

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Ein Okay aus Brüssel ist keine ausgemachte Sache, die Auflagen der EU könnten die AUA für die Lufthansa uninteressant machen.

In einem Interview für die Sonntagsausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH äußert Airliner Niki Lauda Skepsis, was das Zustande-kommen des AUA-Lufthansa-Deals betrifft. Lauda: "Man kann sich als theoretische Annahme ein Worst-Case-Szenario vorstellen: Von Brüssel kommen Auflagen, wo die Lufthansa dann meint: Bumm, das ist jetzt gar nicht mehr so interessant. Von den 500 Millionen, die es als Zuschuss gibt, sind vielleicht nur mehr 200 da - weil 300 Millionen im heurigen Jahr verblasen wurden ... ich bin mir sicher, dass die Lufthansa gesagt hat, sie macht den Deal nur vorbehaltlich bestimmter Dinge."

Ein Okay aus Brüssel ist für Lauda keine ausgemachte Sache: "Wenn es in Europa einen Wettbewerb gibt, der von Brüssel geprüft wird, dann kann es nicht so sein, dass der österreichische Wahnsinn von der EU auch noch abgesegnet wird. Jede andere Airline, inklusive meiner, kann dann zusperren."

Für Lauda betrieben AUA und ÖIAG Wettbewerbsverzerrung: "Ich sehe mich damit konfrontiert, dass die ÖIAG der AUA 200 Millionen Euro Zuschuss gibt und die AUA gleichzeitig die Flugpreise auf Strecken senkt, wo sie gegen mich fliegt. Wenn das keine Wettbewerbs-verzerrung ist, kenne ich mich nicht mehr aus."

Die AUA sei in Wahrheit "pleite". Lauda: "Wenn sie die Zuschüsse vom Staat nicht bekäme, könnte sie heute nicht mehr fliegen."

Dem AUA-Sparpaket gibt Lauda wenig Chancen. Lauda: "Das hätten sie schon vor zwei Jahren machen sollen. Die AUA ist jetzt doppelt gefangen: Sie hat enorme Altlasten und fliegt in die Rezession."

Verantwortlich für die Situation sei für Lauda der scheidende AUA-Chef Alfred Ötsch, aber auch der gesamte Aufsichtsrat, allen voran Peter Michaelis. Lauda gegenüber ÖSTERREICH: "Die Aufsichtsräte müssen auch zur Verantwortung gezogen werden und gehen."

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