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Aufträge weg - Industrie schlägt Alarm

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Die Zeiten werden härter. Die Zahl der Arbeitslosen und Kurzarbeiter steigt. Die Industrie fordert ein Maßnahmenpaket.

Die Hilferufe der heimischen Industrie werden immer dramatischer. Kein Wunder, schließlich hat sich der Abschwung deutlich beschleunigt – die Auftragseingänge sind zuletzt um 21,9 Prozent eingebrochen.

Die Wirtschaftskammer forderte nun die Regierung auf, rasch Maßnahmen zur Krisenbekämpfung in Angriff zu nehmen. Und die Industriellenvereinigung (IV) warnt gleich vor dem Kollaps der Wirtschaft. Damit dies nicht passiert, fordert die Industrie ein Konjunkturprogramm mit Maßnahmen wie die bessere Umsetzung von Kurzarbeitsmöglichkeiten, staatliche Garantien für Unternehmensfinanzierungen, die Schaffung von Investitionsanreizen und verstärkte Infrastruktur-Investitionen.

Kurzarbeit und weniger Jobs
„Die Dramatik der Situation wird sträflich unterschätzt“, so die IV. Immerhin wird es laut Arbeitsmarktservice heuer im Schnitt bis zu 65.000 mehr Arbeitslose geben. Dass es nicht noch schlimmer kommt, ist nur der Kurzarbeit zu verdanken. Erst gestern weitete die voestalpine die Kurzarbeit im Konzern um 513 Mitarbeiter in Donawitz und Bruck/Mur aus.

Experten rechnen damit, dass die Kurzarbeits-Anträge bundesweit kräftig steigen werden. Bis Ende März könnten in über 200 Betrieben rund 45.000 Beschäftigte in Kurzarbeit sein. „Die Regierung muss sich überlegen, wie man Kurzarbeit attraktiver machen kann. Für Unternehmen sollte es sich noch viel mehr auszahlen, die Leute zu behalten, als sie freizusetzen“, fordert Wifo-Experte Stephan Schulmeister.

Gehaltskürzungen
Die Industrie hingegen wünscht sich Not-Kollektivverträge, die Arbeitszeit- und Gehaltskürzungen erlauben. Vorbild ist Schweden, wo kurzfristig Lohnreduktionen von 4 % möglich sind, um Kündigungswellen zu vermeiden.

Ein Vorschlag, dem die Gewerkschaft nichts abgewinnen kann: „Lohnkürzungen bringen überhaupt nichts“, so ÖGB-Chef Erich Foglar.

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