Geld

Autofahrer zahlen 1,2 Millionen Euro zu viel

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Dreiste Spritabzocke an Österreichs Tankstellen: Während der Rohölpreis seit Tagen immer weiter sinkt, fallen die Preise für Diesel und Super kaum.

Der Rohölpreis an den internationalen Märkten ist im Moment im freien Fall. Doch Österreichs Autofahrer dürfen sich darüber nicht freuen: Denn an den heimischen Zapfsäulen ist von Preissenkungen nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Mitte Juli kostete ein Fass Rohöl (159 Liter) der Nordseemarke Brent 147 Dollar. Zum Wochenende waren es knapp unter 100 Dollar – ein Minus von über 31 Prozent.

Die Preise für einen Liter Super sind im selben Zeitraum aber nur um 5,3 Prozent gefallen. Auch Diesel kostet lediglich 11,25 Prozent weniger. Entgegen dem internationalen Trend zogen die Preise an den österreichischen Zapfsäulen von Dienstag auf Mittwoch dieser Woche gar um bis zu 2,3 Cent pro Liter deutlich an.

„Das ist ein Skandal!“
Die Autofahrerklubs schlagen deshalb Alarm: „Das ist ein Skandal ersten Ranges“, meint Lydia Ninz vom ARBÖ. Auch der ÖAMTC rechnet vor, dass Benzin derzeit aufgrund der internationalen Entwicklung deutlich günstiger sein müsste.

Diesel 5 Cent zu teuer
Denn seit Anfang April war Rohöl nicht mehr so günstig wie derzeit. Der Unterschied: Damals war auch der Treibstoff für die Autofahrer deutlich billiger. Durchschnittlich zahlte man am 2. April so für einen Liter Eurosuper 1,218 Euro, für Diesel 1,228 Euro – im Gegensatz zu den aktuellen Literpreisen ein Unterschied von 5,3 Cent bei Super und von 4,3 Cent pro Liter Diesel.

Täglich 1,2 Millionen Euro zu viel
Gewaltig sind da die Mehrkosten, die Autofahrer zu viel an die Mineralölfirmen zahlen. Pro Tag werden im ganzen Land rund sieben Millionen Liter Super und 21 Millionen Liter Diesel getankt. Hochgerechnet ergeben sich daraus Zusatzausgaben von 1,27 Millionen Euro, die täglich von den österreichischen Autofahrern gezahlt werden müssen.

540 Millionen Mehrbelastung
Der ARBÖ geht sogar noch einen Schritt weiter: Der Autofahrerklub berechnete, wie hoch die Mehrbelastung während der Sommermonate Mai, Juni, Juli und August im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Jahres war. Das Ergebnis: Durch die immer neuen Preisrekorde an den Tankstellen zahlten Autofahrer allein in den Sommermonaten 540 Millionen Euro zu viel.

Einziger Trost für die Autofahrer: Erstmals seit einem Monat kostet Eurosuper und Diesel an den Zapfsäulen wieder dasselbe. Die Spritabzocke trifft also alle gleich.

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