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BAWAG half 1998 US-Broker

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Die BAWAG habe bei der Vertuschung der Refco-Verluste geholfen, so der Vorwurf In einer neuen Klageschrift gegen Ex-Refco-Chef Bennett.

Die BAWAG habe im Jahr 1998 ihrem langjährigen schwer angeschlagenen US-Geschäftspartner Refco mit Bargeld unter die Arme gegriffen und dem US-Rohstoffhändler in der Folge auch bei der Vertuschung der Verluste geholfen, so der Vorwurf einer neuen Klageschrift gegen den ehemaligen Refco-Chef Phillip Bennett.

"Geld-Spritze" von der BAWAG
Mit welchem Betrag die Gewerkschaftsbank dem damals in ernsten Schwierigkeiten steckenden Rohstoff-Wertpapieren zur Seite gestanden ist, geht aus der Anklageschrift nicht hervor, berichtet das "Wall Street Journal" in seiner Online-Ausgabe. Refco habe damals aus firmeneigenen Geschäften 40 Mio. Dollar (31,2 Mio. Euro) Verluste geschrieben, nachdem die russische Regierung 1998 ihre Schulden nicht begleichen konnte. Refco sei dadurch in eine so prekäre Situation gelangt, dass sie von der BAWAG eine " Geld-Spritze" erhalten habe, heißt es.

BAWAG-Einstieg bei Refco
Die BAWAG war im Jahr 1999 mit 10 Prozent bei Refco eingestiegen, im Juni 2004 wurde der 10-Prozent-Anteil wieder verkauft. Im Jahr 1998 hatte man bereits eine gemeinsame Joint Venture-Firma gegründet.

Verlustgeschäfte
Die neue Anklageschrift wirft dem ehemaligen Refco-Chef Phillip Bennett auch vor, die Wirtschaftsprüfer belogen zu haben. Es werden drei Verlustkreise hervorgehoben, die in den vorhergehenden Anklagen nicht detailliert dargestellt worden sind.

So habe Refco einigen Kunden Geld geborgt, die dann 1997 in der Asienkrise zu hunderten Millionen an Verlusten geführt hatten. Als die Kunden nicht zurückzahlen konnten, zahlte Refco die Verluste, indem Gelder von anderen Kunden, die in ungeregelten Geschäftsbereichen investiert waren, dafür verwendet wurden. Ein zweiter Verlustkreis entstand im selben Jahr. Einem Kunde, der 90 Mio. Dollar an der Chicago Mercantile Exchange verlor, borgte Refco das Geld.

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