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Bei der Post fielen heuer schon 500 Jobs weg

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Nach dem Verlust großer Paket-Kunden werden die Sparmaßnahmen noch rigider. Seit dem Jahr 2000 sind insgesamt 8.000 Jobs gestrichen worden.

Die Österreichische Post AG hat heuer im Inland schon 500 Mitarbeiter abgebaut. Der Personalstand ist in Österreich auf 23.000 Vollzeitarbeitskräfte gesunken. Verglichen mit dem Jahr 2000 sind bei der Post rund 8.000 Jobs gestrichen worden. Wie viele Jobs im Zuge der jetzt geplanten Umstrukturierung wegfallen sollen, ist noch unbekannt.

Bisherige Pläne ad acta
Die Ankündigung zum Börsegang, wonach 2007/8/9 jeweils 400 Arbeitsplätze abgebaut werden sollten, ist hinfällig. Es wird vielleicht in einem Jahr mehr sein, in einem anderen Jahr weniger. Auch der erst vor knapp drei Monaten angekündigte Einsparungsplan bei den Briefträgern ist nicht mehr aktuell. Damals war vom Abbau von 1.200 Zustellern die Rede.

50 bis 60 Prozent der Post-Bediensteten sind Beamte. Im Paket-Bereich ist der Anteil aber geringer.

Schuld ist der Paketverlust
Nach dem Verlust sämtlicher großen Paket-Kunden - Otto, Universal Versand, Quelle und Neckermann - mit zusammen 15 Millionen Paketen im Jahr will die Post große Paket-Teile in die Briefzustellung integrieren und gleich vorzeitig den Briefbereich so aufstellen, dass er für die Komplettmarktöffnung 2011 gerüstet ist. Die Verhandlungen sollen bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung am 12. Dezember abgeschlossen sein.

Standorte werden zugesperrt
Im Zuge dessen soll auch ein Teil der 20 bis 24 Paket-Zustellbasen aufgelöst werden. Auch eines der neu errichteten bzw. umgebauten großen sieben Paket-Verteilzentren könnte dran glauben.

Wais übernimmt Verantwortung
Post-Generaldirektor Anton Wais hat jetzt auch öffentlich die Verantwortung für den Absprung der großen Versandhändler übernommen. "Der CEO (Chief Executive Officer) ist im Unternehmen für alles verantwortlich, was im Unternehmen passiert", so Wais am Dienstag. Außerdem betonte er, dass er am Ende persönlich die Verhandlungen mit der Quelle geführt habe.

Unternehmen floriert
Angesichts des Sparkurses muss festgehalten werden, dass es dem Unternehmen zahlenmäßig nicht schlecht geht. Das Betriebsergebnis wächst heuer voraussichtlich um an die 30 Prozent. Das EBIT wird in etwa bei 159 Mio. Euro liegen, nach 123,3 Mio. Euro im Vorjahr. Für nächstes Jahr war zunächst mit einem EBIT von 175 Mio. Euro gerechnet worden. Nach den Paket-Verlusten dürften es "nur" 155 Mio. sein.

Zukauf im Osten
Außerdem steht die Post AG kurz vor dem Abschluss einer weiteren Firmenübernahme in Osteuropa. Der Deal dürfte in den nächsten Tagen endgültig unter Dach und Fach sein. Um welche Firma es konkret geht, ist noch nicht bekannt.

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