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British-Airways nicht mehr an Iberia interessiert

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Birtish Airways hat kein Interesse mehr an einer Übernahme der spanischen Fluglinie Iberia. Die Gruppe zog ein Angebot zurück.

Im Bieterwettstreit um die spanische Fluggesellschaft Iberia hat das Konsortium um British Airways das Handtuch geworfen. Die Gruppe teilte am Montagabend nach Börsenschluss mit, sie habe ihr Offert von rund 3,4 Mrd. Euro zurückgezogen und sei aus dem Verkaufsverfahren ausgestiegen. Die britische Fluggesellschaft hatte bereits erklärt, sie werde eine Option zur Aufstockung ihres bisherigen Iberia-Anteils von zehn Prozent nicht nutzen. Stattdessen wollen die Briten nun mit der spanischen Regionalbank Caja Madrid über die Zukunft von Iberia verhandeln.

Anteile erhöht
Die von der Regionalregierung kontrollierte Caja Madrid hatte in der vergangenen Woche ihren Anteil an Iberia auf mehr als 23 Prozent des Kapitals erhöht, was die Chancen für eine Übernahme nach Ansicht von Börsianern schmälerte. Analysten vermuteten, die Regierung wolle verhindern, dass Iberia in ausländische Hände fällt und die spanische Hauptstadt dadurch ihre Funktion als wichtiges Drehkreuz verlieren könnte. Das Konsortium um BA und die US-Beteiligungsgesellschaft TPG begründete seinen Ausstieg denn auch mit Entscheidungen des Iberia-Hauptaktionärs in den vergangenen Tagen.

Das Konsortium musste bis Montag entscheiden, ob es einen Teil des Sieben-Prozent-Anteils an Iberia kauft, den die spanische Bank BBVA anbietet - oder ob es diesen Caja Madrid komplett überlässt. Trotz der nun gefallenen Entscheidung gegen eine Aufstockung bezeichnete BA-Finanzchef Keith Williams Iberia weiterhin als "wichtigen Unternehmenspartner".

Nach der BA-Mitteilung rutschte der Aktienkurs von Iberia mehr als sieben Prozent ins Minus. Die spanische Börsenaufsicht setzte Iberia später bis Dienstagmorgen vom Handel aus. BA-Aktien gaben in London 4,6 Prozent nach.

Air France-KLM offenbar interessiert
Unterdessen erwägt Medienberichten zufolge auch der europäische Marktführer Air France-KLM ein Übernahmeangebot für Iberia. Allerdings werde das Unternehmen kein Offert vor den spanischen Parlamentswahlen im März abgeben, meldete Europa Press. Die Nachrichtenagentur berief sich auf Personen aus dem Umfeld der französisch- niederländischen Fluggesellschaft. Demnach arbeitet Air France an einem Offert, befindet sich aber in einer Wartephase. "Man muss geduldig sein. Keiner Regierung gefällt ein solches Übernahmegebot mitten im Wahlkampf", zitierte die Agentur aus den Kreisen. Air France äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht.

Iberia ist besonders wegen seiner Marktführerschaft bei Flügen von Europa nach Lateinamerika attraktiv. Die deutsche Lufthansa hat eine Übernahme von Iberia nicht ausgeschlossen, den bisherigen Preis jedoch als zu hoch bezeichnet. Zu den jüngsten Berichten wollte Lufthansa zunächst keine Stellung nehmen.

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