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Bures will Frauenquoten in Unternehmen erhöhen

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Die Frauenministerin will ihr Wirtschaftsförderungskonzept "noch in dieser Legislaturperiode" vorlegen.

Mehr Frauen ins Erwerbsleben bringen will Frauenministerin Doris Bures (S). Zu diesem Zweck soll "noch in dieser Legislaturperiode" die Koppelung der Wirtschaftsförderung an frauenfördernde Maßnahmen in Unternehmen umgesetzt werden. Verpflichtende Quoten in Aufsichtsräten werden von ihr zwar befürwortet, angehen möchte sie diese aber erst "in einem zweiten Schritt", wie sie anlässlich des Internationalen Frauentages kommenden Samstag erläuterte.

"Ich bin nicht dafür, etwas zu versprechen, was man dann nicht halten kann", meinte die Frauenministerin nach einem konkreten Zeitplan für die Einführung von Quotenregelungen in Privatunternehmen gefragt. Zunächst gelte es, das entsprechende Bewusstsein in der Wirtschaft zu schaffen und sie für die Umsetzung von neuen Förderkriterien zu gewinnen, betonte die Ministerin. Schließlich bringe ein höherer Frauenanteil den Firmen auch wirtschaftlichen Mehrwert, sagte sie. Ein fixes Datum wollte Bures allerdings für keine der beiden Maßnahmen nennen. Bei der Forschungsförderung werde es bis zum Herbst" die Definition konkreter Projekte" geben, hieß es.

Das Ziel der Verknüpfung von Förderungen an frauenfördernde Maßnahmen ist es, einen Anreiz zu schaffen, um Arbeitsplätze frauenfreundlicher zu gestalten. Nach Bures Vorstellungen sollen die Unternehmen ab einer bestimmten Größe jährlich Daten über Einkommen, Arbeitszeit und Weiterbildungsangebote vorlegen müssen. Diese könnten dann als Grundlage für die Verteilung der Fördermittel dienen.

Forcieren möchte die Frauenministerin auch weiterhin den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze. Die bereits von der Regierung beschlossenen 15 Millionen Euro, die den Ländern jährlich in den kommenden drei Jahren für entsprechende Maßnahmen zufließen sollen, lobte die Ministerin als "gutes Paket". Für Nachverhandlungen, wie von einigen Bundesländern gefordert, gebe es "keinen Bedarf". Deren Wünsche habe man ohnehin bereits bei den Vorbereitungen der Kinderbetreuungsoffensive einbezogen, so ihre Argumentation.

Den Sinn des Frauentages bezweifelt Bures naturgemäß nicht. Es gehe dabei darum, auf die anhaltenden Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern aufmerksam zu machen. Als Fortschritt seit dem letzten Gedenktag verwies Bures auf den Ausbau von Gewaltschutzzentren. Damit sei nun sichergestellt, dass jede Frau, die von Gewalt in der Familie betroffen ist, bei den Interventionsstellen entsprechende Unterstützung bekommt.

Am 8.März wird der internationale Frauentag gefeiert. Das Datum fällt dieses Jahr auf einen Samstag, daher werden zahlreiche Veranstaltungen zum Thema bereits auf die Tage davor vorgezogen werden.

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