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Conti schließt Traiskirchner Reifenwerk

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Die Reste des ehemaligen Semperit-Werks in Niederösterreich werden dichtgemacht. Die Vormaterialienproduktion wird mit Jahresende geschlossen.

Der deutsche Reifenkonzern Continental schließt die Reste des ehemaligen Semperit-Reifenwerks im niederösterreichischen Traiskirchen und wird per Jahresende 195 Beschäftigte in der Produktion von Reifen-Vormaterialien kündigent. Für die betroffenen Mitarbeiter stehen der seit 2002 noch bestehende Sozialplan bzw. die Arbeitsstiftung zur Verfügung. Begründet wird der Schritt mit den Einbrüchen im Erstausrüstungs- und Ersatzgeschäft mit Pkw-Reifen.

Vormaterialienproduktion sperrt zu
Bei dem Standort handelt es sich um die Reste des ehemaligen Semperit-Reifenwerks, das Continental im Jahr 2002 geschlossen hatte. Damals hatten mehr als 1.000 Arbeitnehmer ihre Stelle verloren. An dem Standort geblieben war die Produktion von Vormaterialien. Diese wird nun auch zugesperrt.

"Wir gehen davon aus, dass wir das hohe Produktionsniveau aus 2007 und der ersten Hälfte 2008 in den nächsten Jahren nicht wieder erreichen werden. Deshalb müssen wir die Kapazitäten der Division Pkw-Reifen in Europa an die aktuellen Marktbedingungen anpassen", erklärt der in Hannover sitzende Reifenkonzern in einer Aussendung.

Nur mehr Verwaltungsjobs
Die Mitarbeiter werden heute in einer Betriebsversammlung informiert. Für den frühen Nachmittag wurde eine Pressekonferenz in Wien angekündigt. Die Mischungs- und Gummierungsaktivitäten, wo noch 195 Beschäftigten arbeiten, soll zum Ende dieses Jahres auslaufen. Auch eine andere Produktion, die Fertigung von gummierten Stahlkorden, wird zu dem Zeitpunkt eingestellt. Dem Vernehmen nach dürften nur mehr einige Verwaltungsjobs verbleiben.

Betriebsvereinbarungen weiter gültig
Der zuständige Conti-Personalvorstand Thomas Winkelmann erinnert an die bestehenden Betriebsvereinbarungen "Sozialplan" (2002) und "Arbeitsstiftung" (2005) - diese seien nach wie vor gültig, ihre Finanzierung sei gesichert. Man wolle alle betroffenen Mitarbeiter/innen so umfassend wie möglich bei der Qualifizierung und Vermittlung neuer Arbeitsverhältnisse unterstützen, beteuert er.

Der selbst mit der Krise ringende Continental-Konzern beschäftigt mit einem Umsatz von mehr als 24 Mrd. Euro weltweit 133.000 Mitarbeiter (Ende 2008). Der Zulieferkonzern war im vergangenen Jahr im Zug der Übernahme durch die Schaeffler-Gruppe in die Schlagzeilen gerückt.

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