Geld

Drei Milliarden Profit

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Mit der Komplett-Übernahme der BA-CA sichert sich die UniCredit auch die Rekordgewinne der größten österreichischen Bank.

BA-CA-Boss Erich Hampel verabschiedet sich mit einem historischen Rekordergebnis von der Wiener Börse. In der Bank ist es seit Wochen ein offenes Geheimnis, dass der Gewinn für das abgelaufene Jahr knapp drei Milliarden Euro betragen wird. Das ist drei Mal so viel wie 2005 und der mit Abstand höchste Wert, den jemals ein österreichisches Unternehmen erzielt hat.

Der Rekordgewinn hat laut Analysten mehrere Gründe: Einerseits läuft das Bankgeschäft in Osteuropa prächtig und macht unter dem Strich rund eine Milliarde aus. Dazu kommen Sondererlöse: Allein der Verkauf der Splitska banka an die Societe Generale brachte BA-CA-General Hampel fast 700 Millionen. "Der Rest stammt aus Buchgewinnen nach dem Verkauf der polnischen Großbank BPH“, sagt Bank-Analyst Stefan Maxian von der Raiffeisen Centrobank.

UniCredit will nicht teilen
Der Verkauf der BPH ist Folge der konzerninternen Umschichtungen. Gekauft wurde die BPH von der BA-CA-Mutter UniCredit.

Deswegen ist es kein Wunder, dass die UniCredit die BA-CA jetzt von der Börse nimmt. Die Italiener wollen den Rekordgewinn nicht mit anderen Aktionären teilen – zumal ein Teil des Geldes von der Mutter selbst stammt.

Durch den geplanten Ausschluss der Kleinaktionäre aus der BA-CA kann sich die UniCredit die Gewinne aus Österreich komplett für die eigene Bilanz sichern. Im Gegenzug müssen die verbliebenen Anteilseigner ausbezahlt werden. Gemessen am aktuellen Börsekurs ist der fünfprozentige Streubesitz fast 980 Millionen Euro Wert - bezahlen wollen die Italiener aber nur knapp mehr als 800 Millionen. Ein Streit um die Höhe der Abfindung ist programmiert.

Aderlass für Wiener Börse
Kleinaktionäre sind aber nicht die einzigen Verlierer des Börserückzuges. Dem Wiener Finanzplatz kommen 18,5 Milliarden Euro Marktkapitalisierung abhanden. Und das wird ausgerechnet am Tag bekannt, an dem die Börse eine Offensive für neue Notierungen startet. "Das schmerzt“, sagt Börsevorstand Michael Buhl, der der BA-CA "große Krokodilstränen“ nachweint.

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