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Erste Selbstanzeige in Wien zur Steueraffäre

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Sobald Ermittlungen über Liechtenstein-Steuersünder laufen, ist es für eine Selbstanzeige zu spät. Jetzt gibt es den ersten Fall.

Der Liechtenstein-Steuerskandal hat nun endgültig Österreich erreicht. Jetzt gibt es in Wien die erste Selbstanzeige einer Person, die unversteuertes Geld in Liechtenstein geparkt hat. Das bestätigt Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder-Präsident Klaus Hübner gegenüber ÖSTERREICH: „Ich habe über zwei Ecken von einem Fall gehört.“ Details sind noch nicht bekannt.

Letzte Chance
Hübner rechnet durchaus mit einigen weiteren Fällen. „Die Zeit drängt, wenn erst einmal Ermittlungen aufgenommen sind, ist es für eine Selbstanzeige, mit der man sich zumindest die Strafe erspart, zu spät.“ Viel länger als die nächsten zwei, drei Tage bleiben Steuersündern, welche die letzte Chance zu einer Selbstanzeige nützen wollen, nicht. „Ich bin nach wie vor sicher, dass etliche Österreicher unter den auf der Liechtenstein-Liste befindlichen Namen sind“, sagt Hübner. Einen Flächenbrand wie in Deutschland erwartet er hierzulande aber nicht. Zudem müsse es ja nicht in allen Fällen um Steuerhinterziehung gehen, schließlich gebe es auch ganz legale Finanzkonstruktionen von Österreichern in Liechtenstein. „Trotzdem: Ein paar Personen wird die Sache schon betreffen“, so Hübner. Wer eine Selbstanzeige überlegt, solle aber auf jeden Fall die Hilfe eines Anwalts oder Steuerberaters in Anspruch nehmen.

Verbindungsmann
Finanzminister Wilhelm Molterer hatte am Dienstag betont, dass Österreich in ständigem Kontakt mit den deutschen Behörden stehe und es „in den nächsten Tagen“ einen Termin mit den Kollegen geben werde. Außerdem werde ein Verbindungsmann in Deutschland installiert. Es ist also tatsächlich höchstens eine Frage von Tagen, bis konkrete Informationen über mögliche österreichische Liechtenstein-Sünder hier landen. „Der Wettlauf mit der Zeit beginnt“, resümiert Hübner.

(sea)

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