Die europäischen Textilhersteller müssen ab Anfang kommenden Jahres mit weiter verstärkter Konkurrenz aus China rechnen.
Ab 2008 stehe der europäische Markt Chinas Textilwirtschaft unbegrenzt offen, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. Den Angaben zufolge werden dann die im Sommer 2005 mit China für die wichtigsten Warengruppen vereinbarten Mengenbeschränkungen ersatzlos auslaufen.
Überwachungssystem
Zugesagt wurde von China lediglich die
Mitarbeit bei einem Überwachungssystem, das bei der Vergabe der
Exportlizenzen in China ansetzt und so die EU-Branche frühzeitig über zu
erwartende Einfuhren informieren soll.
Die Alarmfunktion soll es für acht als besonders sensibel geltende Warengruppen geben, darunter T-Shirts, Pullover, Bettwäsche und Blusen. Die Einrichtung des zunächst auf ein Jahr ausgelegten Überwachungssystem sei "das bestmögliche Ergebnis" bei den Verhandlungen mit China gewesen, sagte der Sprecher von Außenhandelskommissar Peter Mandelson in Brüssel. Von den System verspreche sich die Behörde einen reibungslosen Übergang zum unbegrenzten Freihandel mit Textilien.
Starker wirtschaftlicher Druck
Spätestens Anfang 2005 mussten
alle Mitgliedstaaten der Welthandelsorganisation WTO sämtliche
Mengenbeschränkungen bei Einfuhren von Textilien und Bekleidung streichen.
In der EU stiegen daraufhin ab Anfang Jänner 2005 die Importe aus China
rasant, die Einfuhrpreise sanken stark. Das setzte die Textilhersteller in
Europa unter starken wirtschaftlichen Druck. Die EU handelte deshalb im Juni
2005 mit China für die Zeit bis Ende 2007 Höchsteinfuhrmengen aus. Diese
erlaubten den chinesischen Herstellern je nach Warengruppe noch Zuwachsraten
ihres EU-Absatzes von acht bis 12,5 Prozent jährlich