Geld

Ex-AIG-Manager wehrt sich

Teilen

Ein Ex-AIG-Manager macht der Konzernführung und der Politik schwere Vorwürfe.

Im Zuge des Skandals um Millionen-Boni bei dem angeschlagenen US-Versicherer AIG hat ein Manager seine Kündigung eingereicht und schwere Vorwürfe gegen die Konzernführung wie auch gegen die Politik erhoben. Er habe gekündigt und werde seine Bonuszahlungen in Höhe von 742.000 Dollar (550.000 Euro) für wohltätige Zwecke spenden, schrieb der bisherige Vize-Chef der AIG-Abteilung für Finanzmarktprodukte, Jake DeSantis, in einem am Mittwoch in der "New York Times" veröffentlichten offenen Brief an AIG-Chef Edward Liddy. "Wir, die Angestellten der Finanzmarktprodukte-Abteilung, fühlen uns von AIG verraten und von den gewählten Politikern ungerechtfertigterweise gejagt", fügte DeSantis hinzu.

DeSantis warf Liddy vor, die AIG-Mitarbeiter überhaupt nicht vor der Wut und der Kritik der US-Bevölkerung zu schützen. Dabei hätten die meisten Angestellten des Versicherers "nichts mit den riesigen Verlusten zu tun". Die harsche Kritik an den Boni bei AIG habe die Aufmerksamkeit der Bevölkerung von weitaus drängenderen Problemen abgelenkt.

Obwohl AIG vom Staat mit mehr als 170 Milliarden Dollar gestützt wurde, hatte der Versicherer einigen führenden Mitarbeitern Bonuszahlungen in Höhe von 165 Millionen Dollar ausgezahlt. Dies hatte im ganzen Land für Empörung gesorgt und war auch von US-Präsident Barack Obama scharf kritisiert worden. Am Montagabend hatte der Justizminister des Bundesstaates New York mitgeteilt, 15 von 20 Empfängern von AIG-Bonuszahlungen hätten sich zur Rückzahlung von insgesamt 50 Millionen Dollar bereiterklärt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.