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Meiste AIG-Manager zahlen Boni zurück

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Von den Top 20-Managern geben 15 ihre Prämien zurück. Der Versicherungsriese musste vom Staat mit Milliarden Dollar vor der Pleite gerettet werden.

Nach heftiger Kritik der Öffentlichkeit will eine Reihe führender Manager des schwer angeschlagenen US-Versicherungsriesen AIG ihre Boni zurückzahlen. Neun der zehn Manager mit den höchsten Zulagen hätten sich zur Rückzahlung bereiterklärt, von den Top 20 wollten 15 ihre Boni nicht behalten. Das entspricht einem Betrag von 50 Millionen Dollar.

Hauptverantwortliche zahlen
Vor allem Manager aus der Sparte für Finanzprodukte wollen auf umstrittene Boni verzichten. Die Sparte gilt als hauptverantwortlich für die hohen Verluste des einstmals weltgrößten Versicherungskonzerns, den die Regierung mit Steuergeldern in Höhe von etwa 180 Milliarden Dollar vor der Pleite bewahrte.

Strafsteuer umstritten
Dass von den Geldern Mitte März noch mindestens 165 Millionen Dollar an Manager-Boni ausgezahlt wurden, hatte in den USA einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Das Repräsentantenhaus erließ in der vergangenen Woche eine 90-prozentige Strafsteuer für Manager von Unternehmen, die Staatshilfe erhalten. Die Zustimmung des US-Senats zu der Gesetzesvorlage gilt allerdings als fraglich.

Größter Verlust der US-Wirtschaftsgeschichte
AIG hatte Anfang März bekanntgegeben, am Ende des Vorjahres den größten Verlust der US-Wirtschaftsgeschichte gemacht zu haben. Das Unternehmen verlor im vierten Quartal 2008 rund 61,7 Milliarden Dollar (rund 49 Milliarden Euro). Für das gesamte vergangene Jahr beläuft sich der Verlust auf knapp 100 Milliarden Dollar.

US-Finanzminister Timothy Geithner muss am Dienstag in der Affäre um Bonus-Zahlungen bei AIG im US-Repräsentantenhaus Rede und Antwort stehen. Kritiker halten Geithner unter anderem vor, er hätte die Zahlungen verhindern müssen, was er aber angesichts der bestehenden Verträge nicht kann. Der Staat hält inzwischen 80 Prozent der AIG-Anteile.

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