Die Euro-Zinsen bleiben vorerst stabil. Erst ab der zweiten Jahreshälfte erwarten Experten eine Trendwende nach unten.
Während die US-Notenbank Fed aufgrund der Rezessionsängste den US-Leitzinssatz zuletzt auf 2,25 Basispunkte senkte, bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) hart: Alle Finanzexperten gehen davon aus, dass die EZB den Leitzins auch nach der heutigen Tagung bei vier Prozent belassen wird.
Kampf gegen Preissteigerungen
Mit dieser Zinspolitik versucht
EZB-Boss Jean-Claude Trichet die unerwartet hohen Preissteigerungen im
Euro-Raum in den Griff zu bekommen. Angesichts einer 3,5-prozentigen
Inflationsrate im März, nach 3,3 Prozent im Februar sowie 3,2 Prozent im
Jänner wird Trichets rigider Kurs von vielen Experten positiv bewertet.
Andere sagen hingegen, eine Zinssenkung zur Konjunkturankurbelung wäre
besser.
Zinssenkung wäre zusätzliche Belastung für den Dollar
Sollte
die Fed bei der Sitzung Ende April die Zinsen wie erwartet erneut senken,
wird die Situation für die EZB aber langsam unangenehm. Denn der Dollar käme
dann noch mehr unter Druck. Und für viele europäischen Exporteure ist der
starke Euro schon jetzt ein extremes Problem.
Die meisten Analysten gehen daher davon aus, dass die EZB zumindest mittelfristig ebenfalls die Zinsen senken wird. Für Anfang 2009 wird ein EZB-Leitzins von 3,5 Prozent erwartet. Sollte sich die Konjunktur im Euro-Raum heuer ab besser als erwartet entwickeln, könnten die Zinsen längerfristig stabil bleiben.