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Fliegen wird ab 2012 wieder teurer

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Wegen der Klimaschutzauflage für Airlines werden Flüge ab dem Jahr 2012 erneut teurer - teils bis zu 40 Euro.

Das Europaparlament in Straßburg hat die neuen Klimaschutzauflagen für den Flugverkehr am Dienstag endgültig gebilligt. Die EU-Abgeordneten votierten am Dienstag mit einer breiten Mehrheit von 640 Ja-Stimmen gegenüber 30 Nein-Stimmen dafür, dass die Branche ab 2012 in den europäischen Handel mit Verschmutzungsrechten einbezogen werden muss. Der Kompromiss war bereits zuvor zwischen dem EU-Ministerrat und dem Europaparlament ausverhandelt worden. Flüge werden dadurch teurer.

40 Euro Verteuerung
So schätzt die SPD-Delegation im Europaparlament, dass sich die Tickets für innereuropäische Flüge durch das Klimaschutzpaket um etwa 4,60 Euro verteuern, internationale Strecken um etwa 40 Euro.

Nach der Einigung müssen alle Fluggesellschaften, die in Europa starten und landen, ab 2012 am Emissionshandel teilnehmen. 85 Prozent der Zertifikate werden gratis zugeteilt, 15 Prozent müssen ersteigert werden. Im ersten Jahr müssen die Fluggesellschaften drei Prozent ihrer Emissionen im Vergleich zum Zeitraum 2004 bis 2006 reduzieren, ab 2013 fünf Prozent.

Zweckgebundene Erlöse
Der EU-Parlamentsverhandler und deutsche CDU-Europaparlamentarier Peter Liese erklärte, die Erlöse aus dem Emissionshandel sollten von den EU-Staaten zweckgebunden für Klimaschutz ausgegeben werden. Diese können selbst entscheiden, ob sie den größten Anteil in Forschung, saubere Flugzeuge, Maßnahmen in der Dritten Welt oder zur Unterstützung umweltfreundlicher Transportmittel nutzen.

Unter die EU-Richtlinie fallen auch Interkontinentalflüge mit Start und Landung in der EU. "Das ist revolutionär, denn bisher haben wir Produkte aus Drittstaaten in den Emissionshandel nicht einbezogen", erklärte Liese. Die EU wolle ein internationales Klimaschutzabkommen mit den USA. "Dafür müssen wir allerdings warten, bis im Weißen Haus mit John McCain oder Barack Obama jemand regiert, der den Klimaschutz wirklich ernst nimmt", sagte der Europaabgeordnete.

Auch Business-Jets betroffen
In den Emissionshandel werden alle Flugzeuge mit einem Abfluggewicht ab 5,7 Tonnen einbezogen, erklärte der SPD-Europaabgeordnete Matthias Groote. Damit würden die Auflagen auch für Business-Jets gelten. Auch für Regierungsflüge gelten die neuen Vorschriften. Ausnahmen sind allerdings für Forschungsflüge vorgesehen.

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