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Ford erwartet 17 Mrd. Dollar Verlust

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Bisher haben 38.000 Ford-Mitarbeiter - weit mehr als geplant - das Abfindungsangebot angenommen.

Der angeschlagene US-Konzern Ford erwartet in den kommenden beiden Jahren hohe Verluste im Autogeschäft. Zudem gehe das Ergebnis der zuletzt rentablen Finanztochter zurück, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die " bedeutenden operativen Verluste" des operativen Geschäfts tragen dem Unternehmen zufolge zusammen mit den Restrukturierungskosten bis 2009 zu Barmittel-Abflüssen von 17 Milliarden bei. Allerdings kommt das Unternehmen bei seinem Arbeitsplatzabbau schneller als erwartet voran.

Die Geschäfte von Ford Credit werden laut Ford 2007 unter anderem durch geringere Gewinnmargen im Kreditgeschäft belastet. Deswegen werde damit gerechnet, dass die Tochtergesellschaft ihre Dividendenzahlungen aussetzt. Das dürfte auf das Ergebnis des Gesamtkonzerns drücken, schrieb Ford in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC. In den Folgejahren dürfte sich die Situation allerdings wieder verbessern.

Abfindungsangebot wird angenommen
An der Börse stand allerdings der laufende Arbeitsplatzabbau im Vordergrund. Die Ford-Aktien legten bis zum Mittag 1,35 Prozent auf 8,26 Dollar zu. Bisher hätten 38.000 Mitarbeiter das Abfindungsangebot angenommen, teilte der Konzern zuvor mit. Sie sollen das Unternehmen bis September 2007 verlassen. Ursprünglich hatte Ford das Ziel genannt, die Zahl der Fabrikarbeiter bis 2008 um 25.000 bis 30.000 zu reduzieren.

Ford-Konkurrent General Motors hatte zuvor mit einem ähnlichen Angebot 34.400 Mitarbeiter zum Ausscheiden bewegt. Branchenexperten hatten zunächst jedoch Ford geringere Erfolgschancen zugeschrieben: Die Arbeiter bei Ford seien im Durchschnitt jünger als bei GM. Insgesamt will das Unternehmen im Zuge seines Umbaus 45.000 Stellen abbauen und 16 Werke schließen. Vor wenigen Tagen hatte der Konzern angekündigt, sich dafür 18 Milliarden Dollar zu leihen.

6 Milliarden Dollar Verlust
Ford steckt tief in den roten Zahlen. Im dritten Quartal fiel ein Verlust von fast sechs Milliarden Dollar an - das ist der höchste Quartalsverlust seit 1992. Neben den Kosten für die Restrukturierung macht eine fehlgeschlagene Modell-Politik dem Konzern zu schaffen. Zuletzt verlor das Unternehmen in den USA Marktanteile, weil die Käufer angesichts des hohen Benzinpreises die sparsamen japanischen Modelle den spritschluckenden US-Geländewagen vorziehen. In Europa liefen die Geschäfte indes besser. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen etwa 24.000 Mitarbeiter.

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