12. April 2008 11:11
Die sieben großen Industriestaaten haben sich auf einen Aktionsplan
geeinigt, der auf eine wirksamere Kontrolle der Finanzmärkte hinauslaufen
soll. Damit soll eine neue Finanzkrise mit milliardenschweren Verlusten in
Zukunft vermieden werden.
Mehr Transparenz und Aufsicht
Die G-7-Finanzminister billigten in
der Nacht auf Samstag in Washington einen Entwurf des Finanzstabilitätsforums,
der Banken und andere Finanzunternehmen zu mehr Transparenz verpflichtet und
die globale Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden verbessern soll.
Die Banken sollen innerhalb der nächsten 100 Tage ihre erwarteten Verluste
und Wertberichtigungen offenlegen. Mehr Klarheit wird auch von
Ratingagenturen verlangt, sie sollen künftig ihre Bewertungen von
Finanzunternehmen stärker differenzieren und ihre Entscheidungen offener
begründen. Zudem sollen weniger unverständliche Finanzprodukte angeboten
werden.
Krise ist dauerhafter
Im Abschlusskommunique der Minister heißt
es: "Die Unruhe auf den globalen Finanzmärkten bleibt eine Herausforderung
und ist dauerhafter, als wir erwartet hatten." Die kurzfristigen
Wachstumsperspektiven hätten sich "abgeschwächt". Die USA - von deren
Immobilienmarkt die Krise ihren Anfang genommen hatte - haben Kooperation
zugesagt.
Verlust von 1 Billion Dollar
Der Internationale Währungsfonds
hatte kürzlich geschätzt, dass sich die weltweiten Wertberichtigungen aus
der Immobilien- und Finanzkrise auf beinahe eine Billion Dollar summieren
könnten. Zur Beilegung der gegenwärtigen globalen Finanzkrise dürften die
von der G-7-Gruppe geplanten Maßnahmen zu spät kommen.