Alle ungarischen Parteien wollen dem neuen Gesetz zustimmen. Schon am 10. Oktober könnte es in Kraft treten.
Schon am 10. Oktober könnte in Ungarn ein neues Gesetz in Kraft treten, mit dem die Regierung in Budapest eine Übernahme des Öl- und Gaskonzerns MOL durch den österreichischen Konkurrenten OMV verhindern will. Die regierenden Sozialisten (MSZP) wollen heute im Hauptausschuss des Parlaments vorschlagen, die Abstimmung über die sogenannte "Lex MOL" auf den 1. Oktober vorzuziehen, berichtet die Tageszeitung "Nepszabadsag".
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Parteien einig
Die Parlamentsdebatte über den Gesetzesentwurf
der ungarischen Regierung hat gestern, Mittwoch, begonnen. Medienberichten
zufolge dürften alle Parteien dem neuen Gesetz zustimmen, das dem Staat
künftig ermöglichen soll, die Übernahme strategisch wichtiger Unternehmen
durch ausländische Käufer zu verhindern.
Schnellverfahren
In Brüssel werden die Vorgänge in Ungarn
aufmerksam verfolgt - allerdings werde die Verabschiedung des Gesetzes so
rasch über die Bühne gehen, dass die EU kaum Zeit haben werde, es zu
verhindern, schreibt "Nepszabadsag".
Banken skeptisch das Übernahme klappt
Die US-Großbank
Citibank sieht wenig Chancen für eine tatsächliche MOL-Übernahme. "Unser
Ansicht nach ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die OMV mit ihrem
Angebot erfolgreich ist - vor allem angesichts der starren Haltung der
ungarischen Regierung zum Schutz der MOL, die sie als ein strategisches
Asset ansieht."
Auch die niederländische ING geht laut "Thomson Financial" davon aus, dass sowohl MOL als auch die ungarische Regierung sich weiter gegen die Übernahmepläne der OMV zur Wehr setzen werden.