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Gitti Ederer neue ÖBB-Chefin?

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Siemens Österreich-Chefin Brigitte Ederer könnte neue Generaldirektorin der ÖBB werden.

Aus ÖBB- und SPÖ-Kreisen sind am Freitag entsprechende Gerüchte gestreut worden. Ein Sprecher Ederers wollte die Spekulationen nicht kommentieren. Aus dem Verkehrsministerium hieß es, der Posten stehe derzeit nicht zur Disposition. Lobende Worte für Ederer kommen von Eisenbahner-Betriebsratschef Wilhelm Haberzettl.

Steile Karriere
Ederer war Europa-Staatssekretärin im Kabinett von Franz Vranitzky, SPÖ-Bundesgeschäftsführerin und vier Jahre Finanzstadträtin der Stadt Wien. Seit 2001 sitzt Ederer im Siemens-Österreich-Vorstand, seit Mitte 2005 als Generaldirektorin. Zu "irgendwelchen Gerüchten" nehme Ederer keine Stellung, sagte ihr Sprecher Harald Stockbauer. Erst um den Jahreswechsel war sie noch als Nachfolgerin von Wiens Bürgermeister Michael Häupl gehandelt worden.

Ederer sei "derzeit völlig involviert in den Neuaufbau des Konzerns in Österreich und im Wirtschaftsraum Zentral- und Mitteleuropa". "Das bindet alle ihre Aufmerksamkeit", so Stockbauer.

Faymann dementiert
Eine Sprecherin von Verkehrsminister Werner Faymann (S) sagte: "Es gibt keine Stelle nachzubesetzen. Daher stellt sich die Frage der Nachfolge von ÖBB-Chef Martin Huber nicht. Und wenn das so wäre, müsste die Stelle ausgeschrieben werden." Faymann selbst hatte diese Woche erklärt, er stehe, "wie es für einen Eigentümer üblich ist", zu seinem amtierenden Generaldirektor.

Dem Vernehmen nach würden Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und Verkehrsminister Faymann eine Kandidatur Ederers im Fall des Falles durchaus begrüßen. Andere in der SPÖ sind der Siemens-Österreich-Chefin weniger wohlgesonnen. In der Bahn fürchten manche um die politische Optik.

Haberzettl lobt Ederer
Haberzettl dagegen bezeichnete Ederer als "Musterbeispiel für einen gelungenen Wechsel von der Politik in die Privatwirtschaft" und als "lebenden Beweis, dass das Vorurteil, ein Politiker versteht nichts von Wirtschaft, nicht zutrifft". Er kenne Ederer seit Beginn ihrer höchst erfolgreichen politischen Laufbahn. Bei Siemens leiste sie hervorragende Arbeit und beweise auch Dialogfähigkeit, so der Gewerkschafter, FSG-Chef und SPÖ-Abgeordnete. Die Gerüchte über ihren möglichen Wechsel zur Bahn wollte er aber nicht kommentieren.

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