Geld

GM erhält Sofortkredit von 15 Mrd Dollar

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Nach dem Gang in die Insolvenz schießt die US-Regierung noch einmal Geld nach. Die Restrukturierung wird rund 21.000 Arbeitsplätze kosten.

General Motors bekommt nach seinem Insolvenzantrag einen staatlichen Sofortkredit über 15 Mrd. Dollar (10,55 Mrd. Euro). Bei den Bemühungen um eine Rettung des Automobilkonzerns ist Zeit von kritischer Bedeutung, meinte Insolvenzrichter Robert Gerber bei der Bewilligung der Finanzhilfe. Damit soll innerhalb der nächsten drei Wochen der Umbau des Konzerns vorangetrieben werden.

Alles in allem 33,3 Mrd.
Insgesamt sollen 33,3 Mrd. Dollar an staatlichen Mitteln für die Rettung des insolventen Industrieunternehmens bereitgestellt werden. Über die Bewilligung der weiteren Mittel will der Insolvenzrichter am 25. Juni entscheiden. Für den 30. Juni setzte er eine Anhörung über den geplanten Verkauf von Vermögenswerten und Unternehmensteilen an. Der Zeitplan setzt außerdem eine Frist für mögliche Einwände von Gläubigern bis zum 19. Juni.

Funktioniert wie bei Chrysler
Das Insolvenzverfahren für General Motors folgt damit einem ähnlichen Schema wie das bereits Anfang Mai eingeleitete Verfahren für Chrysler. In diesem Fall genehmigte der Insolvenzrichter am Sonntagabend einen Verkauf der meisten Chrysler-Vermögenswerte an den italienischen Fiat-Konzern.

Zeit ist Geld - auch bei GM
GM-Anwalt Harvey Miller will das Insolvenzverfahren so schnell wie möglich vorantreiben. "Wenn es eine Erholung von Wert geben soll, dann ist es absolut wichtig, dass ein Verkauf so bald wie möglich stattfindet." Kein Verbraucher wolle ein Auto kaufen, wenn der Hersteller mit dem völligen Bankrott konfrontiert sei.

"Gouvernment Motors"
Der Umstrukturierungsplan für GM sieht vor, dass der Großteil der Vermögenswerte in ein neues Unternehmen ausgelagert wird. Die US-Regierung soll 60 Prozent davon übernehmen, die kanadische Regierung 12,5 Prozent. 17,5 Prozent gehen an die Automobilarbeitergewerkschaft UAW und 10 Prozent an die Inhaber von Firmenanleihen der bisherigen GM. Es wird erwartet, dass der Umbau 21.000 Arbeitsplätze kosten wird, das ist rund ein Drittel der Belegschaft.

GM China wächst dagegen
Die Tochtergesellschaft von General Motors in China ist von der Insolvenz des Mutterkonzerns nicht betroffen. Der Betrieb ist eigenen Angaben zufolge "getrennt, profitabel und gut finanziert und wir erzeugen unsere eigenen Mittel für künftige Investitionen". Es soll sogar in den nächsten fünf Jahren die Eröffnung eines weiteren Werks geplant sein. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres verkaufte GM China 670.000 Fahrzeuge, 33 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.

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