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Heuer schon 6.500 Privatkonkurse

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Um 15,8 Prozent mehr Privatkonkurse als im Vorjahr. Unternehmensinsolvenzen sind leicht rückläufig.

Die Zahl der Privatkonkurse in Österreich steigt weiter. In den ersten drei Quartalen 2007 wurden 6.486 Personen per Gerichtsbeschluss als insolvent eingestuft, das waren um 15,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2006. Dagegen war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen leicht rückläufig, 4.804 Firmen wurden bisher insolvent, das sind um 3,6 Prozent weniger als in den ersten drei Quartalen 2006.

Migranten betroffen
Spitzenreiter bei den Privatkonkursen ist das Bundesland Wien, wo die Zahl der eröffneten Privatkonkurse um 27 Prozent auf 1.917 gestiegen ist. Laut dem Bereichsleiter Insolvenzen im Kreditschutzverband von 1870 (KSV), Hans-Georg Kantner, sind von den Konkursfällen vor allem Personen mit Migrantenhintergrund überdurchschnittlich oft betroffen. "Offenbar verlieren Menschen mit Migrantenhintergrund in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als erste ihren Job, so dass sie überdurchschnittlich oft insolvent werden" meinte Kantner.

Weitere Verdoppelung
Mittelfristig - in fünf bis zehn Jahren - sei mit einer weiteren Verdoppelung der Zahl der Privatkonkurse zu rechnen, sagte Kantner.

Bis zu 20 Mio. Euro
Die durchschnittlichen Verbindlichkeiten eines Privatkonkurses betragen bei einem "normalen" Privatkonkurs zwischen 40.000 und 50.000 Euro, bei ehemaligen Selbstständigen ab 150.000 Euro aufwärts. In einem Fall hätten sie diesmal sogar 20 Mio. Euro betragen, berichtet Kantner.

GAK ist größte Firmenpleite
Die meisten Unternehmenspleiten gab es ebenfalls in Wien mit 1.495 Fällen, gefolgt von Niederösterreich mit 801 Fällen und der Steiermark mit 588 Fällen. Die bisher größten Pleiten waren der Konkurs des Fußballklubs GAK mit Passiva von 53,1 Mio. Euro und der Konkurs des Immobilienentwicklers Epsilon (Outlet Leoville) mit 47 Mio. Euro Passiva sowie die Panda-Firmengruppe mit 44,3 Mio. Euro.

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