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Heute liefern die Bauern wieder Milch

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Der Milchlieferboykott wird eingestellt, obwohl es noch keine konkreten Zugeständnisse an die Bauern für höhere Literpreise gibt.

Der Lieferboykott der heimischen Milchbauern ist zu Ende. IG Milch-Obmann Ewald Grünzweil hat am Donnerstag seine Landwirte aufgefordert, ab Freitag wieder Milch zu liefern. Dabei gibt es nach wie vor keine Preiszusagen oder andere Entgegenkommen beispielsweise von den Molkereien. Laut Grünzweil war der Druck einfach langsam zu groß.

Mehr Geld pro Liter
Die IG Milch hatte vor knapp einer Woche die heimischen Milchbauern dazu aufgerufen, keine Milch mehr an die Molkereien zu liefern, um höhere Preise durchzusetzen. Zuletzt forderte die IG einen Bauernmilchpreis von durchschnittlich 47 Cent je Liter. Derzeit liegt der Preis bei 39 Cent. Die Lieferausfälle machten laut Österreichischem Molkereiverband zwischen 20 und 25 Prozent aus - mit großen regionalen Schwankungen.

Vorerst nur reden
"Wir haben gesehen, dass wir den ersten Schritt machen müssen", sagte Grünzweil. Ob es momentan konkrete Gesprächszusagen gibt, wurde nicht verraten. Nur soviel: Man sei mit allen in Kontakt. Es sei der Zeitpunkt gekommen, den Druck zurückzunehmen und aufeinander zuzugehen.

So geht's nicht weiter
Der Streik sei nie gegen die Konsumenten gerichtet gewesen, so die IG MIlch-Vertreter. Es sollten nur die Folgen des Preisdumpings aufgezeigt werden. Alle Beteiligten hätten gesehen, dass massiver Handlungsbedarf gegeben sei. Es sei gelungen aufzuzeigen, "dass es nicht so weitergeht".

Bruderzwist im Dorf
Der Lieferboykott der heimischen Milchbauern ist offensichtlich nicht ohne interne Konflikte abgelaufen. "Wir hoffen, dass die Gräben in den Dörfer und Familien wieder gekittet werden", sagte Grünzweil. Angeblich fühlten sich Landwirte, die nicht beim Boykott mitmachen, von der IG Milch eingeschüchtert.

Europaweiter Hilfeschrei
Am Lieferboykott waren neben heimischen Bauern auch Landwirte aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, der Schweiz, Frankreich, Dänemark und Tschechien beteiligt. Auch dort sollten sich die Wogen glätten, der Milchlieferstopp wird eingestellt.

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