Preisanstiege in allen Bereichen: Spritpreis, Versicherung, Service, Autobahnvignette und vieles mehr. Autofahrerklubs laufen dagegen Sturm.
Autofahren in Österreich wird immer teurer. Das ist zwar kein Geheimnis, nun ist es aber statistisch belegt. Im November sind die Autokosten laut Statistik Austria um 6,2 Prozent angestiegen. Das Land erlebt somit die höchste Teuerung bei Autokosten seit sieben jahren.
Größter Sprung seit sieben Jahren
Autofahrerklubs
laufen Sturm. So stellte der ARBÖ fest: "Das ist doppelt soviel wie die
allgemeine Teuerung und der größte Sprung der Autokosten seit sieben
Jahren." Noch stärker gestiegen als jetzt waren die Autokosten zuletzt im
Dezember 2000.
Preistreiber: Spritkosten
Einer der größten Preistreiber waren
die Treibstoffpreise (+ 20 Prozent bei Normalbenzin, + 19,4 Prozent bei
Eurosuper, und +18,6 Prozent bei Diesel). In einem Brief an die
Wettbewerbsbehörde verweist der ARBÖ auf das Missverhältnis zwischen den
nationalen Dieselpreisen in Österreich und der Preisentwicklung am Spotmarkt
in Rotterdam in den letzten vierzehn Tagen.
OPEC und USA erhöhen Preise
International befinden sich die
Ölpreise wieder im Aufwind, nach einer Beruhigung in den letzten Wochen. Die
US-Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich Montagfrüh um einen halben
Dollar auf 91,79 US-Dollar. Die Nordsee-Sorte Brent stieg um 71 Cent auf
92,40 Dollar. OPEC-Öl kommt nun auf 85,70 Dollar, nach einem Preis von 88,99
Dollar im November und 79,36 Dollar im Oktober.
Einschaltung der Wettbewerbsbehörde?
Konkret fordert der
ARBÖ die nationale Wettbewerbsbehörde auf, die jüngste Entwicklung der
Dieselpreise zu hinterfragen. Diese waren in den letzten vierzehn Tagen in
Rotterdam um 15 Prozent regelrecht eingebrochen, während sie in Österreich
die längste Zeit noch anstiegen und dann nur um 1,7 Prozent nachgaben. Zudem
fordert der ARBÖ die heimische Wettbewerbsbehörde, den Vorschlag der
EU-Wettbewerbsbehörde aufzugreifen und sich auch in Österreich einmal die
bisher nicht untersuchte Schnittstelle zwischen Raffinerieproduktionskosten
und Großhandelspreisen zu untersuchen.
Politischer Einfluss bei Preissteigerungen?
Zurück zur
Entwicklung der Autokosten im November: Auffallend ist, dass es dort die
größten Preissprünge gab, wo Politik mitwirkt: Neben den genannten
Treibstoffpreissprüngen sind sowohl die Parkgebühren um stolze 23,5
Prozent als auch die Preise fürs Parkpickerl um 6,8 Prozent gestiegen. "Ein
Ausgleich für Pendler und berufsbedingte Fahrten ist überfällig!"
Kostenexplosion in allen Bereichen
Deutlich mehr kostet das
"Pickerl" (+ 8,5 Prozent), Ölservice (+ 7,3 Prozent), Autobatterien (+ 6,8
Prozent) und Scheibenwischer (+ 6,4 Prozent). Mehr zahlen musste man auch
für das Reifenservice (+ 5,7 Prozent), die Kfz-Elekrikerstunde (+ 4,5
Prozent), fürs Klimananlagen-Service (+ 4,7 Prozent) und für Autozündkerzen
(+ 4,6 Prozent). Teurer wurden nun auch wieder die Prämien für die
Kfz-Haftpflichtversicherung (+ 2,5 Prozent), die sich in den Monaten davor
verbilligt hatten.