09. April 2008 14:01
Airbus-Chef Thomas Enders hat den Verdacht auf Insidergeschäfte gegen ihn
und mehrere Manager des europäischen Flugzeugbauers sowie der
Muttergesellschaft EADS zurückgewiesen. "Ich weiß, dass ich nichts
Verwerfliches gemacht habe und ich kann dasselbe für die beschuldigten
Manager sagen", sagte Enders am Mittwoch während einer Pressekonferenz
im neuseeländischen Auckland.
Die Pariser Börsenaufsicht (AMF) hatte bei ihren Nachforschungen zu
Insidergeschäften bei Airbus und EADS 17 Manager sowie die Großaktionäre
Daimler und Lagardere ins Visier genommen.
Wie aus dem am Dienstag von der französischen Website Mediapart
veröffentlichten AMF-Prüfbericht hervorgeht, steht auch Enders im Verdacht,
Aktiengeschäfte mit Insiderwissen getätigt zu haben. Daneben werden unter
anderem EADS-Rüstungsvorstand Stefan Zoller, der ehemalige Airbus-Chef
Gustav Humbert sowie der Ex-Airbus-Finanzvorstand Andreas Sperl beschuldigt.
Sie sollen im heimlichen Wissen um Probleme beim Großflugzeug Airbus A380
Ende 2005 und Anfang 2006 EADS-Aktien verkauft haben.
Erst am 14. Juni 2006 wurden die Probleme dem Markt bekannt. Die Aktie brach
um fast 27 Prozent ein. Die AMF hatte diesen Verdacht am 1. April bekräftigt
und der Staatsanwaltschaft ihren Bericht zukommen lassen. In dem nun
laufenden Verfahren sollen die Beschuldigten die Gelegenheit erhalten,
Verdachtsmomente zu widerlegen.
Auch Daimler dementiert
Daimler-Chef Dieter Zetsche hat erneut
die Vorwürfe zurückgewiesen, der Autobauer sei in Insidergeschäfte beim
europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS verwickelt. Der Vorstandschef
kritisierte auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Berlin scharf, dass ein
Bericht der französischen Börsenaufsicht AMF zu dem Skandal zuerst im
Internet veröffentlicht wurde, bevor er in Stuttgarter vorlag.
Daimler sei erst im Anschluss an die Veröffentlichung informiert worden. Die
Vorwürfe entbehrten jedoch jeglicher Grundlage.