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Japans Autoindustrie will Staatshilfe

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Als Lösung der Absatzkrise wird eine "Verschrottungsprämie" gefordert. Japans Autobauer rechnen mit einem Verkaufsrückgang von acht Prozent.

Japans Autoindustrie rechnet im kommenden Geschäftsjahr mit einem Einbruch des Heimatmarkts auf den tiefsten Stand seit 32 Jahren und ruft deshalb nach Hilfen vom Staat. Die Japaner nähmen wegen der Abschwächung der Wirtschaft und der Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt zunehmend Abstand vom Kauf eines Neuwagens, teilte der Autobauer-Verband JAMA am Dienstag mit.

Deutsches System als Lösung
"Wir müssen die Nachfrage auf breiterer Basis stützen. Ein Weg könnte das deutsche System sein. Wir wollen uns daher bei der Regierung um Hilfe bemühen."

In Deutschland hat die Bundesregierung 1,5 Mrd. Euro für die Verschrottung alter Privatautos zur Verfügung gestellt. Das hat besonders die Nachfrage nach Kleinwagen deutlich belebt.

Verkaufsrückgang von 8 Prozent erwartet
JAMA erwartet in dem im April beginnenden Geschäftsjahr einen Rückgang der Verkäufe bei neuen Pkw, Lkw und Bussen von acht Prozent auf 4,297.600 Fahrzeuge. Dies wäre der niedrigste Absatz seit 1977/78. Im Ende März zu Ende gehenden Geschäftsjahr wird mit einem Minus von zwölf Prozent auf 4,669.800 gerechnet. Die Rückgänge haben in den Bilanzen der erfolgsverwöhnten japanischen Autoriesen Toyota und Honda deutliche Spuren hinterlassen.

Öffis als Konkurrenz zu Autos
Die Nachfrage nach Pkws geht auf dem weltweit drittgrößten Auto-Markt bereits seit rund drei Jahren zurück. Experten machen für den Abwärtstrend auch die Tatsache verantwortlich, dass immer mehr Menschen vom Land in die großen Städte ziehen, in denen es einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr gibt.

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