20. November 2009 19:04
Die beiden großen heimischen Kreditkarten-Anbieter card complete und Paylife
sehen nach wie vor keinen Grund für einen großräumigen Rückruf von
Kreditkarten in Österreich. Paylife hat beschlossen 1.800 Karten - etwa zwei
Promille des gesamten Kreditkartenbestandes - präventiv auszutauschen. Bei
card complete sieht man weiter keinen Bedarf für einen pauschalen Austausch,
sagte ein Sprecher am Freitagnachmittag. Die Erste Bank, die als einziges
Institut Visa-Karten direkt anbietet, hat bereits vor zwei Tagen etwa 1
Prozent der Karten - eine niedrige vierstellige Zahl - ausgetauscht.
In Deutschland wurden in den letzten Tagen massenhaft Visa- und
Mastercard-Karten ausgetauscht. Hintergrund ist ein Datenleck bei einem
spanischen Dienstleister für Kartenabrechnungen, bei dem Daten
abhandengekommen sind. In einigen Fällen kam es zu Missbrauch.
Keine Probleme
Bei Paylife wird betont, dass der Austausch nicht
bedeute, dass es zu Problemen gekommen sei, sondern nur, dass die
Sicherheitsprüfungen ergeben hätten, dass diese Karten betroffen sein
könnten und man den Kunden Unannehmlichkeiten ersparen wolle. Card complete
konnte bis dato ebenfalls keinen auffälligen Anstieg der Betrugsfälle
entdecken. Einzelfälle gebe es laufend, das Sicherheitsniveau sie aber auf
einem derart hohen Niveau, dass ein pauschaler Austausch nicht notwendig
sei.
Generell verweisen die Kartenanbieter auf ausgeklügelte Monitoringsysteme,
mit denen die Transaktionen permanent geprüft werden. Im Schnitt bewegen
sich die Betrugsfälle "im Promille-Bereich". Den Kunden
entstehen bei Manipulationen weder Schäden noch Kosten.