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Knalleffekt: bwin-Vorstände in Frankreich verhaftet

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Französische Behörden nahmen die bwin-Vorstände wegen " Verstoßes gegen das Glücksspielmonopol" in Gewahrsam.

Mega-Knaller bei bwin: Einen Tag nach der Verhaftung von Helmut Elsner wurden in Frankreich zwei weitere österreichische Manager in Gewahrsam genommen. Die beiden bwin-Vorstände Manfred Bodner und Norbert Teufelberger wurden gestern am Nachmittag wegen "Verbots gegen das Glücksspielgesetz " verhaftet.

Verhaftet
Bodner und Teufelberger wollten eine Pressekonferenz in Monaco geben, um eine Kooperation mit dem Fußball-Erstligisten AS Monaco bekannt zu geben. Stattdessen wurden sie von Polizisten in Gewahrsam genommen, nach Nizza gebracht und dort verhört. Ihnen wird verbotenes Glücksspiel vorgeworfen – bwin bietet mit einer Lizenz aus Gibraltar Sportwetten im Internet an.

"Staatsterror"
Hannes Androsch, Aufsichtsratspräsident und größter Aktionär von bwin, ist empört: "Das ist Staatsterror. Wir regen uns gegen Menschenrechtsverletzungen in Burma, China und Usbekistan auf, und dann passiert so etwas in der EU." Androsch verweist auf EU-Direktiven gegen das Glücksspielmonopol und auf England, "wo ein halbes Dutzend Sportwetten-Anbieter legal operieren. Die Aktion der Franzosen entbehrt jeder Angemessenheit."

Anhörung am Samstag
Die bwin-Anwälte haben sich sofort auf den Weg nach Nizza gemacht. Am Samstag, fand eine Anhörung von Bodner und Teufelberger statt. Für die bwin-Aktie ist das Vorgehen der französischen Behörden ein weiterer katastrophaler Schlag. Sie wurde gestern vom Handel ausgesetzt. Davor war sie seit Mai 2006 von 105 auf zuletzt rund 26 Euro gefallen.

Vorreiter Deutschland
Bislang schossen vor allem die Deutschen scharf gegen bwin. Am Donnerstag hat Hessen bwin die Vermittlung von Sportwetten per Internet verboten. Gestern folgte das Bundesland Bayern diesem Beispiel. Schon im August hatte Sachsen bwin jede Tätigkeit untersagt. Auch Werder Bremen darf nicht mehr im bwin-Trikot Fußball spielen. Hannes Androsch hatte erst vor einer Woche bwin-Aktien für 7,5 Millionen Euro zugekauft.

Die Chronologie der Ereignisse:

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© APA
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