Mit einem guten Halbjahresergebnis führt Mirko Kovats seinen A-Tec-Konzern auf Expansionskurs. Die Aktie reagiert auf positive News aber kaum.
Während reihum Unternehmen wegen der schwächelnden Konjunktur und der Kreditkrise Rückgänge beim Halbjahresergebnis hinnehmen müssen, tanzt Mirko Kovats mit seinem Industriekonzern A-Tec aus der Reihe. In den ersten sechs Monaten 2008 steigerte die A-Tec ihren Umsatz um zwei Drittel auf 1,62 Mrd. Euro, der Gewinn legte um mehr als ein Viertel auf 46,2 Mio. Euro zu.
Rekord-Auftragsstand
Vor allem im Bereich Anlagen- und
Maschinenbau gab es eine überproportionale Nachfrage. Insgesamt gingen bei
der A-Tec im 1. Halbjahr Aufträge in Höhe von 1,5 Mrd. Euro ein – knapp 50 %
mehr als im Vergleichszeitraum 2007. Per 30. Juni 2008 verzeichnete die
Gruppe einen Rekord-Auftragsstand von 1,95 Mrd. Euro. Basierend auf diesen
Werten korrigiert Kovats seine Erwartung für das Gesamtjahr 2008 nach oben:
„Wir gehen nunmehr von Umsatzerlösen signifikant über der 3-Mrd.-Euro-Marke
aus.“ Mögliche neue Akquisitionen sind hier noch gar nicht berücksichtigt.
Genug Geld in der Kasse
Unter anderem der Verkauf der Anteile an
der belgischen Cumerio und der vom Kartellamt erzwungene Ausstieg bei der
Norddeutschen Affinerie hat Kovats viel Bares für neue Investitionen in die
Kasse gespült. Aufgegeben hat er den Traum vom Aufbau eines internationalen
Kupferkonzerns nicht. Gegen die Entscheidung der deutschen Kartellwächter
hinsichtlich seiner NA-Beteiligung hat er geklagt. Und für die geplatzte
Übernahme des serbischen Kupferkombinats RTB gibt es im Herbst eine neue
Chance. Jetzt werde der Deal sicher billiger als die 466 Mio. Dollar, die er
den Serben zuletzt bot, sagt Kovats.
Pläne rund um den Globus
Kupferpläne schmiedet Kovats auch
am Persischen Golf, wo er gemeinsam mit arabischen Investoren eine
Kupferhütte errichten will. Der umtriebige Unternehmer, der kürzlich seinen
60. Geburtstag feierte, fliegt ständig rund um den Globus auf der Suche nach
neuen Geschäftsmöglichkeiten für die A-Tec. Erst Ende Juli sondierte er in
Usbekistan.
In Österreich bekam Kovats kürzlich den Zuschlag für das stillgelegte Verbund-Kraftwerk im steirischen Voitsberg, das er in ein modernes Kraftwerk umrüsten wird. „Als Basis für einen Energiefonds“, so Kovats. „Es kommen noch andere Energieträger wie Wind und Solar hinzu, in ein paar Jahren öffnen wir die Gesellschaft für weitere Investoren.“
Angela Sellner