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Kurzarbeit bei Voestalpine

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Der voestalpine-Konzern setzt den Rotstift an. Jeder Zehnte der 42.000 Mitarbeiter muss kurzarbeiten.

Rund 10 Prozent der 42.000 Mitarbeiter - davon rund 2.700 allein in Österreich - des voestalpine-Konzerns mit der Zentrale in Linz müssen in den kommenden Monaten Kurzarbeit machen. Das gab das Unternehmen Mittwochnachmittag bekannt. Zudem werden mindestens 2.000 der rund 4.000 Leiharbeiter abgebaut. Die derzeitige Konjunktursituation sei nur mit "einschneidenden Maßnahmen" zu bewältigen, begründete Vorstandsvorsitzender Wolfgang Eder den Schritt.

Lohnkürzungen
Betroffen sind rund 1.500 Beschäftigte an deutschen, holländischen und österreichischen Standorten der Division Automotive sowie rund ein Viertel - das sind 2.500 Mitarbeiter - der Division Stahl. Sie werden in den kommenden drei Monaten um rund 15 Prozent weniger arbeiten und müssen dafür eine Bezugsverringerung von bis zu 10 Prozent wegstecken. Wann die Kurzarbeitsregelung in Kraft tritt, soll in den kommenden Tagen entschieden werden. Dazu laufen noch Verhandlungen zwischen Belegschaftsvertretung und Management.

Neben der Kurzarbeit werden auch die bisher schon laufenden Personalmaßnahmen weiter forciert. So müssen Überstunden, Resturlaube und Zeitguthaben aufgebraucht werden. In Österreich gehen außerdem rund 150 Mitarbeiter in geförderte Bildungskarenz. Eine neue Personaldrehscheibe soll Leute innerhalb des Konzerns weitervermitteln.

Produktion bereits gedrosselt
Das voestalpine-Werk in Linz hat zum Jahreswechsel - zum ersten Mal seit Jahren - zwei Wochen Werksferien gemacht. Damit wurde die Produktion um 150.000 Tonnen Stahl gedrosselt. Eine ursprünglich angedachte weitere Woche im Februar, die zusätzlich 100.000 Tonnen gebracht hätte, hofft man durch die jetzigen Maßnahmen abwenden zu können.

Trotz der Produktionspause ist immer noch nicht genug Arbeit für alle Beschäftigten da: Die Lage stelle sich unverändert schwierig dar, so Eder, es sei auch keine Besserung abzusehen. Dennoch seien Kündigungen größeren Ausmaßes "nur das letzte Mittel zur Bewältigung der Krisensituation", die allerdings "von uns allen eine erhebliche Opferbereitschaft verlangen" werde.

Der voestalpine-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2007/08 (per Ende März) einen Umsatz von mehr als 10 Mrd. Euro und beschäftigt weltweit über 42.000 Mitarbeiter, davon mehr als die Hälfte außerhalb Österreichs. Die Unternehmensgruppe ist mit 360 Produktions- und Vertriebsgesellschaften in über 60 Ländern der Welt vertreten.

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