Die heimische Nahrungsmittelwirtschaft verzeichnet Rekord-Exporte. Auf die Konsumenten in Österreich warten weitere Preissteigerungen.
Die Konsumenten in Österreich müssen sich nach Einschätzung der Nahrungsmittelindustrie auf weiter steigende Preise bei Lebensmitteln einstellen. Denn trotz höherer Kosten für Rohstoffe, Energie, Logistik und Verpackung habe sich an der Preisfront für Nahrungsmittel über viele Jahre nichts getan, erklärte der Geschäftsführer des Fachverbandes der Nahrungsmittelindustrie, Michael Blass
Rekord im Export
Die österreichische Land- und
Nahrungsmittelwirtschaft hat auch im ersten Halbjahr 2007 beim Export
deutlich zugelegt. Nach dem Rekordvolumen von 6,65 Mrd. Euro 2006 habe sich
der positive Trend auch in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres mit
3,48 Mrd. Euro Exportumsatz fortgesetzt. Dies entspreche einem Plus von 4,3
Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Mit einem Anteil von mehr als 60 Prozent sind die Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie "Schrittmacher" der heimischen Agrarexporte, betonte Verbands-Geschäftsführer Michael Blass. Das Exportvolumen lag im Jahr 2006 bei 4,1 Mrd. Euro, um 9,9 Prozent mehr als 2005. Davon gingen bereits 1,5 Mrd. Euro in den kompetitivsten Markt, in die EU-Drittstaaten. Insgesamt sind Lebensmittel "made in Austria" auf 160 Exportmärkten zu finden, wobei ein Drittel der Exporte nach Deutschland geht.
Käse und Rindfleisch
Käse bleibt das österreichische
agrarische Starprodukt. Deutlich zugelegt haben auch - auf hohem Niveau -
Milch und Milchprodukte mit einem Halbjahres-Plus von 8,5 Prozent. In diesem
Segment wird doppelt so viel exportiert wie importiert. Besonders
erfolgreich ist dabei Rohmilch, fermentierte Milch, Molke (+57 Prozent) und
Butter. Der enorme "Milchfluss" aus Polen nach Österreich wurde in den
vergangenen Monaten erstmals gestoppt. Rindfleisch steuert auf ein All Time
High im Export zu: Österreich exportiert fast 5 Mal so viel Rindfleisch in
die EU-15 wie es importiert.
Energy-Drinks und Süßwaren
Bei den
Verarbeitungserzeugnissen zählen Energy-Drinks, Limonaden und Eistees,
österreichische Süßwaren sowie Feinbackwaren und Spezialitäten aus der
Mehlspeisküche zu den Exportkaisern. "Megathema" im Export sei Gesundheit
und Ernährung, was den heimischen Exporteuren Orientierung gebe, so Blass.
Während die Dollar-Schwäche in der Lebensmittelindustrie noch kaum zu spüren
sei, mache die Verteuerung der Rohstoffe teilweise im zwei- bis
dreistelligen Prozentbereich der Industrie umso mehr zu schaffen, sagte
Blass.