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Leichte Einschränkungen im deutschen Bahnverkehr

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Obwohl die Bahngewerkschafter den für Montag geplanten Streik absagten, kam es teilweise zu Einschränkungen im Bahnbetrieb.

Trotz der Absage des Lokführerstreiks in Deutschland ist es am Montag zu Einschränkungen im Bahnverkehr gekommen. Die Deutsche Bahn sprach von vereinzelten Beeinträchtigungen im Fern- und Regionalverkehr. Das Unternehmen zog seine Klage vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main am Sonntag nach der endgültigen Einigung mit der Gewerkschaft GDL zurück. Es hatte am Freitag einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen den Streik eingereicht, über den am Montag verhandelt werden sollte.

Ab Dienstag planmäßiger Verkehr
Die Umstellung der Fahrpläne wegen der Streikankündigung konnte nicht mehr vollständig rückgängig gemacht werden. Ein Bahnsprecher sagte in der Früh in Berlin: "Wir sind deutlich besser gestartet als gedacht." Einschränkungen habe es in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gegeben. "Das System muss Stück für Stück hochgefahren werden", sagte der Sprecher. "Der Verkehr normalisiert sich zunehmend." Am Dienstag sollen alle Züge wieder planmäßig fahren.

Nach Angaben der Deutschen Bahn fuhren die S-Bahnen in Berlin, Hamburg, München und Frankfurt weitgehend ohne Einschränkungen. Für Reisende mit zuggebundenen Fahrscheinen, die wegen der Einschränkungen auf einen anderen Zug ausweichen mussten, wird die Zugbindung aufgehoben. Die Kunden konnten in diesem Fall auch einen höherwertigen Zug nutzen. Reisende, die aufgrund der Einschränkungen oder Verspätungen ihre Reise nicht antreten können, haben die Möglichkeit, ihre Fahrkarte bis Ende März kostenlos umzutauschen oder erstatten zu lassen. In den Verkehrsverbunden gelten besondere Erstattungs- und Umtauschregelungen.

Tarfistreit am Sonntag beigelegt
Der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn wurde am Sonntag beigelegt und damit ein unbefristeter deutschlandweiter Lokführerstreik abgewendet. Die Gewerkschaften Transnet, GDBA und GDL einigten sich mit dem Staatsunternehmen, so dass der im Jänner mit der GDL vereinbarte Entgelttarifvertrag unterschrieben werden und in Kraft treten kann. Der Streit dauerte fast ein Jahr.

Der außerdem unterzeichnete Grundlagentarifvertrag gibt der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer die Möglichkeit, Tarifforderungen für Lokführer zu erheben und durchzusetzen, die beispielsweise bei der DB Zeitarbeit oder bei ausgegliederten Tochtergesellschaften eingesetzt werden.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, sagte der "Bild"-Zeitung, die Einigung habe eine Signalwirkung für die Zusammenarbeit konkurrierender Gewerkschaften auch in anderen Branchen. Mit der Zusammenarbeit könne eine Zersplitterung der Tariflandschaft in Deutschland verhindert werden, meinte Hansen.

Erleichterung im Bundestag
Auch im Deutschen Bundestag stößt die Beilegung des Tarifstreits auf Erleichterung. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Klaus Lippold (CDU), sagte im RBB, beide Tarifpartner könnten zufrieden sein. Die Einigung ermögliche zudem eine bessere Zusammenarbeit der drei Gewerkschaften.

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